Das geplante Ärztehaus in Empfingen von der Schanzengasse aus gesehen. Foto: Bau Union West GmbH

Gesundheit: Das geplante Ärztehaus in Empfingen steht kurz vor der Baugenehmigung

Das geplante Ärztehaus am Weiherplatz soll bald das nächste Etappenziel erreichen: die Baugenehmigung. In den vergangenen Monaten sei man gut vorangekommen, sagt Fabian Zingerle als verantwortlicher Bauträger.

Empfingen. Drei Etagen plus Dachgeschoss, die beiden unteren Etagen für Praxen, darüber Wohnungen – allein diese Fakten zeigen, welche Dimension dieses Projekt für Empfingen haben wird. "Grundsätzlich haben wir alles fertig geplant, nur im Bereich Wohnen gibt es noch ein paar Anpassungen. Die Planunterlagen können ab sofort eingesehen und angefordert werden. Interessenten, die sich melden, können bei der Raumgestaltung der Praxen ihre Wünsche einbringen. Die aktuellen Einträge sind lediglich Nutzungsmöglichkeiten zur Veranschaulichung", berichtet Zingerle über den aktuellen Stand. "Derzeit liegt das Baugesuch in Horb bei der Baurechtsbehörde, der Notarvertrag ist in den Endzügen", sagt Bürgermeister Ferdinand Truffner auf Anfrage.

In der unteren Etage – die aber vom Weiherplatz her auf Erdgeschosshöhe liegt – ist eine große Praxis mit 320 Quadratmetern vorgesehen. "Diese Räumlichkeiten lassen sich aber auch noch problemlos durch zwei teilen, falls es Interessenten gibt, die eher nicht ganz so groß planen wollen." Ansonsten sei die große Praxis beispielsweise für Orthopädie, Chirurgie oder andere Fachgebiete mit erhöhtem Platzbedarf bestens geeignet – vorausgesetzt, es gibt zu diesem Zeitpunkt einen freien Arztsitz in diesem Bereich.

Gerade in der Chirurgie gibt es möglicherweise Optionen, weil die Chirurgen Ernst Stöhr und Bernd Wittner in Freudenstadt keinen Nachfolger gefunden haben und die Praxissitze im Kreis Freudenstadt noch frei sind. Oder kommt es ganz anders und ein Arzt eines anderen Fachgebiets verlegt seinen Sitz? Alles scheint aktuell möglich.

In der oberen Praxisetage ist bereits eine Praxis belegt. Die Logopädin Carolin Walter, die aus Empfingen kommt und aktuell in Freiburg arbeitet wird einziehen. "Die Familie Buchal-Walter, wird in zwei Praxen investieren, neben der Logopädie möchte man noch eine Ergotherapie-Praxis ansiedeln. Beide Bereiche würden sich sehr gut ergänzen", sagt Zingerle. Auf dieser Etage gibt es dann noch eine weitere Praxis mittlerer Größe. Alle Praxen haben Tiefgaragenplätze, das Gebäude ist aber auch gut angeschlossen an den Weiherplatz mit öffentlichen Parkplätzen und auch mit dem öffentlichen Personalverkehr erreichbar. Zingerle ist entspannt, was die Suche nach Interessenten angeht: "Durch die günstige Lage von Empfingen bin ich der Meinung, erstreckt sich das Einzugsgebiet über die Grenzen des Landkreises hinaus. Empfingen zählt durch die direkte Autobahnanbindung zum Großraum Stuttgart. Auch Ärzte, die ansonsten den ländlichen Raum scheuen, könnten sich angesprochen fühlen."

Und wie sieht die Wunschvorstellung aus? "Natürlich wäre es schön, wenn sich die verschiedenen Bereiche auch ergänzen würden. Eine Apotheke ist vor der Haustür, eine gynäkologische Praxis direkt neben dran, Logopädie, Ergotherapie, vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit eines Kinderarzt-Angebotes, der dann auch den Sulzer Raum abfedern könnte, da es dort keinen Kinderarzt mehr gibt."

Und wann soll das Ärztehaus fertiggestellt sein? "Ziel ist, dass das Gebäude Ende 2019 bezugsfertig ist, aber bei den Praxen ist auch ein späterer Bezug möglich, falls bestehende Mietverträge noch gekündigt werden müssen."

Und wie bewertet man im Rathaus das Projekt? "Die Gemeinde Empfingen freut sich, wenn das Ärztehaus mit den Praxen nun gebaut wird", sagt Truffner. "Auch wenn mancher Anwohner gegen eine solche Bebauung ist, so ist es Bauland in der Ortsmitte, das wir nicht brachliegen lassen können."

Für die Gemeinde habe das Projekt einen großen Stellenwert: "Wenn das Ärztehaus mit all den Praxen in Betrieb geht, dann ist es ein großer Mehrwert für die Gemeinde und auch für die Ortschaften um Empfingen. Der Gemeinderat hat dem Vorhaben einstimmig zugestimmt – und viele Anliegen der Anwohner wurden berücksichtigt."