Gemeindehaus: Ein Tag reicht aus, um Holzwurm zu bekämpfen

Für die anstehende Sanierung des Dachbereiches des evangelischen Gemeindehauses in Empfingen bedarf es mehrerer wichtiger Schritte.

Empfingen. Nach der Einrüstung des ganzen Gemeindehauses mit einem Gerüst gilt es als erstes, den Schädlingen (Holzwürmern) auf den Leib zu rücken. Dies geschieht derzeit mit Heißluft. Aus Karlsruhe wurde die Firm Höllstern damit beauftragt. Sie hat mehrere Gerätschaften aufgebaut und zwei Verbindungen mit dem Dach hergestellt. Nun soll in den Dachraum Heißluft geblasen werden. Eine sogenannte Denaturierung der Insekten soll vorgenommen werden.

Ziel ist es, im Dachraum eine Kerntemperatur von 55 Grad zu bekommen, die eine volle Stunde gehalten werden soll. Damit gerinnt alles, was auf Eiweiß basiert, so Insekten, deren Eier, einfach alles. Für den Vorarbeiter Klaus Winterhalter ist es wichtig, dass keine Chemie zum Einsatz kommt. Das Gebläse selbst läuft über Strom, die Heizleistung über einen Ölbrenner.

Da das Dach selbst nicht verlandert ist, beziehungsweise die Ziegel offen zu sehen sind, dauert das Erreichen der Kerntemperatur länger. Aber, so Winterhalter, ein Tag reiche aus. Am Mittwochmorgen um 8 Uhr haben sie das Gebläse beziehungsweise die Ölbrenner angeworfen. Um etwa 17 Uhr werden sie das Ergebnis haben. Sie heizen die Luft auf, die in die Hölzer eindringt. Je dicker die Balken sind, desto länger dauere es. Dachlatten seien nach zwei Stunden erwärmt.

Die Firma Höllstern gibt es seit 1919, hat also 2019 ihr 100-jähriges Jubiläum. Der Einzugsbereich ist Baden-Württemberg, die Pfalz und auch das Elsass.

Für Winterhalter ist es wichtig, dass bei der Bekämpfung des Holzwurmes keine Chemie zum Einsatz kommt. Zur Bekämpfung mit Gas hat er Bedenken, dies vor allem, wenn das zu sanierende Gebäude im Zentrum einer Wohnbebauung steht.

Winterhalter hat mitbekommen, dass in Empfingen im Heimatmuseum auch noch ein Bekämpfung des Holzwurmes angedacht ist.

Wenn die Bekämpfung der Holzwürmer im Dach des evangelischen Gemeindehauses abgeschlossen ist, kommt der Zimmermann und wechselt beschädigte Holzbalken aus. Das Dach wird verlandert. Dann kommen neue Ziegel drauf. Damit wäre dann der erste große Bauabschnitt des Dachbereiches des Gemeindehauses gemeistert.