Gegen soziale Netzwerke wie Facebook als Kommunikationsplattform in der Jugendarbeit sind vor allem Eltern. Foto: Reinhardt

Eltern haben Bedenken bei Facebook oder WhatsApp als Kommunikationsplattform. Erweiterter Arbeitskreis.

Empfingen - In der Empfinger Jugendarbeit geht etwas voran. Der Ende vergangenen Jahres gegründete Arbeitskreis Jugend hat sich mittlerweile erweitert und das Team versucht sich an der Umsetzung erster Ideen.

Jugendreferentin Katja Hirlinger erzählt im Gespräch mit unserer Zeitung, worüber sich das Team in der vor wenigen Tagen stattgefundenen nichtöffentlichen Sitzung Gedanken gemacht hat: "Wir haben uns überlegt, wie wir Kontakt zu Jugendlichen aufbauen könnten, die nicht im Empfinger Vereinsleben aktiv sind und auch nicht die Grundschule hier besuchen." Es sei nicht einfach, eine Kommunikationsplattform zu finden, mit der möglichst alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden. Hirlinger sagt: "Nicht alle sind bei Facebook angemeldet, nicht jeder hat WhatsApp.

Flyer sind auch nicht mehr wirklich angesagt." Zwar mag die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Facebook auf den ersten Blick eine zeitgemäße Plattform zu sein, um Jugendliche zu erreichen, doch auch dabei gibt es Bedenken: "Bei unserer jungen Zielgruppe ist das schwierig. Viele Eltern wollen nicht, dass sich ihre Kinder bei Facebook oder WhatsApp anmelden", sagt Hirlinger. Auf welche Lösung sich der Arbeitskreis einigen wird, ist noch offen. Einige Ideen befinden sich in der Testphase. Erste Ergebnisse sind wohl nach der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Ende April zu erwarten. Derzeit macht die Jugendreferentin auf das Mädchencafé und den Teenietreff regelmäßig in den lokalen Printmedien aufmerksam. "Dann können die Eltern ihren Kindern von den Angeboten erzählen", sagt sie.

Als Türöffner zur Jugend, wie sich der Arbeitskreis Jugend versteht, arbeiten mittlerweile neun Personen. Zwei von ihnen sind Vertreter aus dem Jugend- und Kulturverein (JKV) Empfingen. Mit der aktuellen Größe des Arbeitskreises ist Katja Hirlinger zufrieden. "Wir schreiben vorerst keine Vereine an, denn wenn der Arbeitskreis zu groß wird, wird es auch wieder schwieriger", sagt sie.

"Schüler sollen noch Bezugspunkt nach Empfingen haben"

Und auch abseits des Arbeitskreises hat Katja Hirlinger Pläne, um zu noch mehr Jugendlichen Kontakt zu knüpfen. Viele Empfinger besuchen Haigerlocher Schulen. Daher möchte sie demnächst noch die dortigen Schulen besuchen. Für die Viertklässler der Empfinger Grundschule interessant: Bald soll für sie ein Projekt mit dem Titel "Zukunftspläne" starten. Die Idee dahinter: "Die Schüler sollen auch noch einen Bezugspunkt nach Empfingen haben, wenn sie später woanders auf weiterführende Schulen gehen", sagt Hirlinger.

Das Mädchencafé im Jugendhaus Empfingen findet freitags von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt und richtet sich an Mädchen im Alter von zehn bis 16 Jahren. Der Teenietreff ist mittwochs am selben Ort. Von 16 Uhr bis 17.30 Uhr treffen sich dort die zehn- bis 14-Jährigen, von 17.30 Uhr bis 19 Uhr ist der Treff für Jugendliche ab 14 Jahren geöffnet.