Die Empfinger Feuerwehr befreit Pfarrer Christoph Gruber, der eine eingeklemmte Person spielt, aus dem verunglückten Auto. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Rettung: Empfinger Wehrleute üben Befreiung eines Verletzten aus dem Auto / Pfarrer Gruber mit im Einsatz

Empfingen. Im Beisein vieler Zuschauer fand am Fasnetssamstag die traditionelle Hauptübung der Empfinger Gesamtfeuerwehr statt, dies zusammen mit dem DRK Empfingen. Um 15 Uhr hieß es zunächst, vor dem Rathaus anzutreten, gab es doch einige Grußworte.

"2017 war ein starkes Jahr, gab es doch 51 Alarmierungen und Einsätze", so Kommandant Dieter Eger. "Viele Stunden wurden ehrenamtlich geleistet. Einsätze gab es auch auf der Autobahn, darunter ein Unfall mit tödlichem Ausgang." Eger nahm Hauptübung wieder zum Anlass, für die Feuerwehr zu werben. Tagsüber seien viele Floriansjünger bei der Arbeit. Man müsse drei bis vier Feuerwehrler alarmieren, damit ein Mann kommen kann. Eger freute sich, dass die Feuerwehr das Fahrzeug GWL Logistik habe, welches 2000 Meter Schlauch und zwei Pumpen führe. Es gab schon mehrere Einsätze mit diesem Fahrzeug. Jugendwart Marc Link kam frisch von der Feuerwehrschule Bruchsal. Er hat dort den Verbandsführer-Lehrgang absolviert.

Abteilungskommandant Rolf Hauser hob hervor, dass die Hauptübung immer am Fasnetssamstag stattfinde, damit sich die Bevölkerung ein Bild vom Leistungstand ihrer Feuerwehr machen könne.

Bürgermeister Ferdinand Truffner sprach auch ein Grußwort. "Hier stehen vor dem Rathaus die schönsten Männer und Frauen." Er freue sich, dass die Firmen die Floriansjünger gehen lassen, wenn der Alarm runtergehe.

Jürgen Briegel hatte bei dieser Übung die Einsatzleitung, er hatte auch diese Übung ausgearbeitet. Brandannahme: Durch einen Verkehrsunfall zweier Kraftfahrzeuge wurde ein Fahrzeug Richtung Eingang des Gebäudes Weiherplatz 6 (evangelisches Gemeindezentrum) geschleudert. Der Fahrer konnte sich selbst retten, bevor das Fahrzeug und das Erdgeschoss des Gebäudes Feuer fingen. Der Fahrer des zweiten Fahrzeuges kann das Fahrzeug nicht selbstständig verlassen, da sich durch den Unfall die Türen nicht mehr öffnen lassen. Im Gebäude, welches wegen starker Rauchentwicklung nur mit Atemschutz begehbar ist, befinden sich noch mehrere Personen. Diese konnten sich ins zweite Obergeschoss retten, können dieses nicht mehr verlassen, da bisher aus Geldmangel keine Treppe als zweiter Rettungsweg gebaut werden konnte.

Sechs Fahrzeuge im Einsatz

Um sowohl dem Unfall als auch dem Brand Herr zu werden, bot die Empfinger Feuerwehr ihr gesamtes Equipment auf. Alle sechs Fahrzeuge waren im Einsatz. Dazu war das DRK mit weiteren zwei Fahrzeugen und sieben Mann und Frau im Einsatz. Hierbei wurde deutlich gezeigt, wie eng die Feuerwehr und das DRK zusammenarbeiten und sich abstimmen müssen, um eine patientenschonende Rettung zu gewährleisten. Jeder Handgriff musste abgestimmt werden.

Bei der anschließenden Manöverkritik im Feuerwehrhaus sprach Kommandant Dieter Eger von einem zufriedenstellenden Übungsverlauf. Sinn dieser Übung war es, zweigleisig zu fahren, was auch den Einsatz vieler Feuerkameraden und DRK-Mitarbeiter benötigte. Kreisbrandmeister Frank Jahraus lobte die gute Vorbereitung dieser Übung. Bei einem fehlenden zweiten Rettungsweg mittels einer Treppe gibt es als Ersatz die Steckleitern. Jedoch haben viele Angst, diese Leitern zu begehen.

Jahraus wies noch darauf hin, dass bei einer Verrauchung die Feuerwehr nur 17 Minuten Zeit habe, Menschen zu retten, davon müsse noch die Anfahrt abgezogen werden. Er hob auch die Zusammenarbeit mit dem DRK hervor.

Bürgermeister Ferdinand Truffner sprach von einer sehr kompetenten Truppe. Pfarrer Christoph Gruber, der den Verletzten gemimt hatte, machte sich Gedanken, wie es einem Verletzten so ergehe, wenn dieser mitbekomme, was alle getan werden muss ihn zu retten. Der zu rettende leide darunter sehr emotional und resigniere.

Auch von den Zuschauern gab es viel Lob, die beeindruckend gesehen haben, mit welchen auch kraftzehrenden Einsatz ein Unfallgeschädigter gerettet wird.