So sah der Empfinger Kirchturm im Herbst 2008 aus. Nach der Fertigstellung der Renovierung sind nun alle Kosten in Höhe von 312 000 Euro bezahlt. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Die Kosten haben laut Dekan Halter nur 312 000 Euro statt 383 000 Euro betragen

Bei der Mitgliederversammlung des kirchlichen Baufördervereins St. Georg ging der Vorsitzende Erich Blosl auf die Aktivitäten dieser Organisation in den letzten zwei Jahren ein.

Empfingen. Seit der Gründung des Vereins 1996 haben die Mitglieder bis zur letzten Spendenübergabe 2015 den Betrag von 72 000 Euro zusammengebracht und der Kirche zur Verfügung gestellt. Aufgabe des Vereins ist es, durch Spenden der Mitglieder die Renovation des Kirchengebäudes und weitere bauliche Vorhaben finanziell zu unterstützen. Jeder eingegangene Cent an Spenden werde an die katholische Pfarrgemeinde Empfingen weitergegeben.

Die Einführung von Glückwunschkarten für die Mitglieder zu Geburtstagen ab 70 Jahren im Rhythmus von fünf Jahren komme recht gut an. Der Bauförderverein zählt derzeit 100 Mitglieder. Diese Zahl wolle man unbedingt halten und durch entsprechende Werbung möglichst noch erhöhen. Der Jahresbeitrag beträgt 16 Euro und ist seit der Gründung des Vereins gleich geblieben. Bei 2000 Katholiken in Empfingen sollte eine Steigerung der Mitgliederzahl eigentlich gelingen.

Der Vorsitzende Blosl freute sich, dass im Berichtszeitraum von einer Spenderin aus Empfingen ein vierstelliger Geldbetrag zur Aufgabenerfüllung eingegangen ist. Kassierer Manfred Walter informierte über eine solide Kassenlage. Seit der letzten Spendenübergabe vor zwei Jahren konnte wieder ein ordentlicher Betrag angespart werden. Kassenprüfer Karl Gaus bestätigte eine tadellose Buchführung.

Schriftführer Wilfried Brenner berichtete, dass man sich bei vier Sitzungen im Vorstand mit aktuellen Themen befasst habe. Das Benefizkonzert zugunsten der Kirchturmrenovierung mit der Chorgemeinschaft Empfingen/Mühlheim, dem Kirchenchor Empfingen, dem Mundharmonikaklub Betra und der Organistin Helene Reich im Oktober 2016 sei recht gut angekommen. Er dankte den Akteuren. Auf Vorschlag von Albert Hellstern wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.

Dekan Alexander Halter sprach dem Vorstandsteam für die geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus, bevor er auf aktuelle Themen in der Kirchengemeinde Empfingen, der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal und der Kirche im allgemeinein einging. Erfreut konnte Halter berichten, dass die Renovation des Empfinger Kirchturms zwischenzeitlich voll bezahlt ist. Während man beim Kostenvoranschlag noch von 383 000 Euro ausgegangen sei, sind tatsächliche Kosten von nur 312 000 Euro angefallen. Zur Finanzierung dieses Betrages konnte man 125 000 Euro Zuschuss von der Erzdiözese Freiburg, 82 000 Euro Spenden, 72 000 Euro vom Bauförderverein und 31 000 Euro Zuschuss von der Gemeinde Empfingen verwenden.

Als wichtige dringende Baumaßnahmen in der Empfinger Kirche bezeichnete Dekan Halter die Erneuerung des Kirchendachs und der Kirchenfenster. Wann die Sanierung des Kirchenschiffs erfolgen könne, sei aus finanziellen Gründen derzeit noch nicht absehbar. Die Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal sei zwar reich an Gebäuden, die aber auch viel Geld kosten. Man könne nicht mehr alles erhalten. Für die 5000 Katholiken sei die Struktur viel zu groß. So kostet beispielsweise auch das Empfinger Gemeindehaus Geld. Es sei nicht ausgelastet.

Die Seelsorgeeinheit umfasse acht Pfarrgemeinden, habe aber nur einen Haushalt in dem alle Einnahmen und Ausgaben verplant werden. Derzeit wird vom erzbischöflichen Bauamt in Konstanz ein Gebäudekonzept erarbeitet. Es zeichne sich ab, dass man nicht alle kirchlichen Gebäude erhalten könne. Vom Kirchturmdenken müsse man wegkommen. In der Kirche gebe es Veränderungen, die nicht mehr allen Christen passen werden. Die gewohnte Volkskirche werde es nicht mehr geben. Eine große Herausforderung komme auf die Gläubigen zu. Trotzdem dürfe man nicht resignieren, sondern mit den dann vorhandenen Möglichkeiten weitermachen und die Beziehung zu Jesus Christus weiterhin pflegen.