Natur: OGV Empfingen baut mit Kindern Insektenhäuser / Bauten bestehen den Praxistest / Wissenswertes über die Wildbiene

Dieses Jahr stand beim Obst- und Gartenbauverein Empfingen wieder der Bau eines Insektenhauses auf dem Ferienprogramm. Es war bereits im vergangenen Jahr ein erfolgreiches Projekt, wie Ferdinand Dieringer und Carola Werth berichteten, deren Insektenhäuser bevölkert waren.

Empfingen. 17 Kinder hatten sich in der Vereinshütte des OGV eingefunden. Hans Walter, stellvertretender Vorsitzender, hatte einiges vorbereitet. Blechdosen waren an kleinen Holzbrettchen angeschraubt, damit man sie später aufhängen kann. Dann hieß es, um diese Dosen herum mit einem Baukleber, der schnell hart wurde, Baumrinde anzukleben. Diese war über das Jahr hinweg gesammelt und zugeschnitten worden.

Arbeiten mit Blechdosen, Bambusröhrchen und anderen Materialien

Als nächster Schritt galt es, die Blechdosen mit Bambusröhrchen beziehungsweise Röhrchen aus anderen Materialien, wie aus Pappkarton oder ähnlichem und aufgebohrten kurzen Ästen zu füllen. Dabei musste die Öffnung der Röhrchen und Ästchen für die Bienen zugänglich sein. Und schon war ein schmuckes Insektenhaus fertig. Aber vorher musste es noch getestet werden, indem man es umdrehte, um zu schauen, dass auch kein Röhrchen herausfällt, weil es locker ist.

Jedes Haus erhielt noch ein Schild mit der Aufschrift "Hotel zur wilden Biene". In den nächsten Tagen wird man einigen solcher Hotels in Empfingen begegnen können.

Über das Leben der Wildbienen war von Hans Walter noch einiges zu erfahren. Die Honigbienen nehmen immer mehr ab. Es gibt weniger Imker, das heißt der Nachwuchs fehlt. Auch die Variomilbe und die Chemie in der Landwirtschaft setzt den Honigbienen zu.

Von der Wildbiene gibt es 200 Arten. Sie lebt einzeln, nicht in einem Staat. Durch einen sogenannten Hochzeitsflug sorgt sie für Nachwuchs. Die Eier dazu legt sie beispielsweise in solchen Bienenhotels (Insektenhäusern) ab. Daraus entwickelt sich die nächste Generation von Wildbienen, erklärt Walter. Carola Werth versorgte die Kinder noch mit Samen der Marke "Empfinger Bienenweide", eine Wildblumenmischung, mit der man im nächsten Jahr viele Wildblumen erblühen lassen will. In der Obstanlage gibt es ein Wildblumenfeld, angepflanzt von Werth, die ein echtes grünes Händchen habe, berichtet Walter.

Zum Abschluss des Nachmittages gab es noch ein Vesper: gegrillte Rote mit Wecken und etwas zu trinken.

Betreut wurden die Kinder von Hans Walter, Heinz Briegel, Philipp Müller, Josef Hellstern, Carola Werth und Patricia Werth. Im Gespräch mit Hans Walter war noch zu erfahren, dass der Obstertrag dieses Jahr sehr gut ausfällt, ja es gibt eine richtige Obstschwemme.