Dopp konnte in diesem Sommer innerhalb von 60 Minuten an einem etwa ein Quadratmeter großen blühenden Polster von Delosperma cooperi mehr als 900 Bienen beobachten. Foto: Dopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Kakteensammler Holger Dopp schafft Futterquellen für nützliche Insekten und Vögel

Empfingen. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten: Sie sind vielerorts mittlerweile selten. Mit welchen Maßnahmen lässt sich gegensteuern? Der Empfinger Kakteensammler Holger Dopp gibt Tipps für den Naturschutz.

Dopp musste vor nahezu 60 Jahren für eine Abiturarbeit eine Sammlung Schmetterlinge vorweisen, die er präzise benennen und zudem ihre Lebens- und Ernährungsweise beschreiben musste. Damals war diese Aufgabe kein Problem, denn auf Wiesen und Feldern flogen viele Tausend Schmetterlinge. Wer heute auf den gleichen Wiesen nach Schmetterlingen Ausschau hält, wird mit etwas Glück an einem sonnigen Tag noch einige Dutzend finden. Viele Schmetterlingsarten gelten heute bereits als nahezu ausgestorben.

Wer sich mit Imkern und Obstbauern unterhält, hört meist mit Sorge, dass die Bienenbestände geradezu dramatisch abnehmen. Wenn dieses Bienensterben in dieser Geschwindigkeit weitergeht, werden es demnächst die Obstbauern zu beklagen haben, dass es zum Beispiel weniger Kirschen, weniger Äpfel oder auch kaum noch Birnen geben wird.

In den Doppschen Kakteensam mlungen in Empfingen und auch im Horber Kakteengarten ist zu erkennen, dass mit der richtigen Bepflanzung auch Bienen, Nutzinsekten und sogar Schmetterlinge wieder angelockt werden können, weil sie dort auf bestimmten Blüten Nahrung finden. Unter den sukkulenten Pflanzen nehmen die Delosperma-Arten sogar eine dominierende Rolle ein, wie man bei der aus dem Süden Afrikas stammenden Delosperma cooperi beispielhaft sehen kann. Dopp konnte in diesem Sommer innerhalb von 60 Minuten an einem etwa ein Quadratmeter großen blühenden Polster von Delosperma cooperi mehr als 900 Bienen beobachten, wobei sicher die eine oder andere Biene mehrfach gesichtet wurde. Zusätzlich wurden mehrere Dutzend Schmetterlinge angelockt, zahlreiche Hummeln und sogar die meist nicht sehr häufige blauschwarze Holzbiene mit etwa 30 Exemplaren.

Dopp empfiehlt, dass man für Bienen und Nutzinsekten zusätzliche Futterquellen schaffen sollte, wie sein Beispiel zeigt. Und wenn man auch für Vögel etwas tun möchte, dann sind zusätzliche Nahrungsquellen ebenso sinnvoll wie die Schaffung von Nistmöglichkeiten. Dopp hat in seinem Garten und auf seiner Streuobstwiese etwa 50 Nistkästen aufgehängt, die Jahr für Jahr zu 90 Prozent von brütenden Vögeln bezogen werden.

Natürlich kann es vorkommen, dass der eine oder andere Nistkasten von einem Wespen- oder auch Hornissen-Volk beschlagnahmt wird.