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Bildung: Dominik Bok aus Empfingen hat mit besonderem Erfolg die Polizeihochschule abgeschlossen

Rechtsunterricht, Taktik, Psychologie – der Unterricht an der Polizeihochschule ist vielfältig. Dominik Bok hat die zweieinhalbjährige Ausbildung mit der Note 1,27 abgeschlossen.

Empfingen. "Im März 2015 ging es los", erinnert sich Bok, "zunächst einmal hatte ich neun Monate Theorieunterricht in Lahr." Darauf folgte ein dreimonatiges Praktikum in der Heimatdienststelle – in seinem Fall im Polizeirevier in Horb. Noch einmal sechs Monate in Lahr, nochmals ein Praktikum, dieses Mal sechs Monate lang, schließlich der Abschlusskurs und drei schriftliche und eine mündliche Prüfung.

Gerade die Praktika sind Bok in guter Erinnerung geblieben: "Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, insbesondere da ich einen sehr guten Ausbilder hatte." Man werde nicht wie ein Praktikant behandelt, sondern gleich in das Team eingebunden und dürfe die "normale" Polizeiarbeit übernehmen.

Drei Leitthemen in der Polizeiausbildung

Und was muss ein angehender Polizist so alles lernen? Der theoretische Unterricht teile sich in drei Leitthemen auf, erklärt Bok. Dies seien Streife, Kriminalitätsbekämpfung und Verkehrsunfallaufnahme. Dabei würden wiederum unterschiedliche Bereich behandelt. Es gibt Rechtsunterricht, Erklärungen zur Taktik – zum Beispiel wie man ein Haus durchsucht – und Unterrichtseinheiten in Psychologie. Dazu kommt dann noch der praktische Teil mit Schießen, Sport und Schwimmen. Die schriftlichen Abschlussprüfungen erfolgten ebenfalls in den drei Leitthemen. In der mündlichen Prüfung galt es, einen Fall, in den man sich nur zehn Minuten einlesen durfte, zu lösen und einer Prüfungskommission zu präsentieren, die dann noch 20 Minuten lang weitere Fragen stellte. Bok erreichte dabei nicht nur das beste Ergebnis seiner Polizeihochschule, sondern wurde Jahrgangsbester aller drei Institute; Lahr, Biberach und Bruchsal. Bok habe es "an die Spitze der ewigen Bestenliste" geschafft, so formulierte es der Rektor bei der Überreichung der Urkunden.

Polizist – ein Kindheitstraum? Ein Onkel und eine Cousine seien beide bei der Polizei, da habe man schon Einiges mitbekommen, erzählt Bok. Während seiner Schulzeit auf dem Gymnasium in Sulz habe er außerdem das Berufsorientierungs-Praktikum bei der Polizei in Rottweil gemacht. Ab dem Zeitpunkt sei es für ihn klar gewesen. Im Umgang mit den Kollegen oder von Bürgern erfahre er nun auch immer wieder Bestätigung, dass er den richtigen Beruf ergriffen hat. "Zum Beispiel sagte einmal jemand, wie gut und wichtig unsere Hilfe bei einem Verkehrsunfall war", weiß Bok noch.

Natürlich gehörten auch schlimme Ereignisse zum Beruf, er habe zum Beispiel schon ein paar Suizide miterleben müssen. Ein anderer Einsatz ist ihm als besonders außergewöhnlich in Erinnerung geblieben. "Wir haben in Glatten ein Haus umstellt, dessen Bewohner per Haftbefehl gesucht wurde. Dann wurde sogar die Tür eingetreten – fast wie im Film!", erzählt der junge Polizist lachend. Toll sei auch gewesen, wie gut man mit der Polizei aus Freudenstadt, die ebenfalls beteiligt war, als Team zusammengearbeitet habe.

Horber Bürger haben nach wie vor Respekt

Schimpfen auf die Polizei, zum Teil sogar Gewalt gegenüber Polizisten, davon hört man häufiger mal. Davon kann der 21-Jährige allerdings – oder zum Glück – nichts berichten. "Die Bürger in Horb behandeln die Polizei meistens mit Respekt, zum Beispiel bei Verkehrskontrollen", meint er. Es käme höchstens mal vor, dass Betrunkene herumpöbeln.

Was steht nun für den Nachwuchspolizisten als Nächstes an? "Erst einmal ein Abendessen mit dem Leiter des Ausbildungsbereiches, das gab es als Preis für die guten Noten", erzählt Bok schmunzelnd. Ab 1. September geht es dann zur Bereitschaftspolizei, erst einmal nach Göppingen. Dort findet ein Kurs dazu statt, wie sich Polizisten bei Großveranstaltungen verhalten müssen. Den Rest der zwei Jahre wird Bok in Donaueschingen verbringen. "Das dürfte interessant werden", ist er sich sicher, "denn dort ist man fast für den ganzen Bodenseeraum zuständig." Es sei normal, erklärt er weiter, dass man nach der Ausbildung erst einmal zwei Jahre für den mittleren Dienst verpflichtet werde. Er sei dennoch sehr froh über seine guten Noten, diese seien ein Türöffner. Nach den zwei Jahren wolle er noch ein Studium auf der Polizeihochschule in Villingen anschließen.