Kunst: Empfinger Künstler verwandelt Art- und Antik-Galerie in Stuttgart in sein "Wunderland"

Galeristin Sarah Haberkern lächelt: "Selten nehmen Künstler den Raum so in Beschlag wie Frank Surgalla!" Der Empfinger Künstler hatte jetzt in der Art- und Antik-Galerie in Stuttgart seine erste Vernissage.

Empfingen/Stuttgart. In der Raumschaft ist Surgalla bisher vor allem durch seine Schneiderkünste bekannt. Konkret: Durch seine Kostüme, die Stücke wie "Jedermann" oder "Der Kleine Prinz" von Doro Jakubowskis Chamäleon-Theater noch außergewöhnlicher gemacht haben.

Haberkern hat es jetzt geschafft, dass Surgalla auch seine Bilder präsentiert. Die Galeristin lächelt: "Ich musste Frank schon ein bisschen überreden…"

D o ch Samstagabend ist die Art- und Antik-Galerie klar zum "Surgalla Wunderland" geworden: Bilder an der Wand, orange-beleuchtete Schläuche und Skulpturen, ein orange-schwarzes Kissen mit einer Riesen-Hand aus Glanzfolie. Surgalla: "Orange ist die Farbe, die am meisten Energie gibt!" Der Künstler selbst: auch ein Kunstwerk. Um den Hals: Eine ungebundene Fliege – halb orange, halb schwarz-weiß gemustert. Auf dem Base-Cap sein Logo, abgeleitet von der Lebensblume. Das Armband: orange-schwarz, das Shirt blau mit Eigendruck.

Und seine Bilder? Die Ausstellung trägt den Titel "Mother and Child". Mutter und Sohn. Surgalla: "Ich habe mich mit der Beziehung zwischen Mutter und Kind beschäftigt. Ikonisiert wurde das Verhältnis im Christentum. Sowohl Maria als auch Jesus wurden – im Gegensatz zu den Menschen – nicht von Satan berührt. Sie selbst sind deshalb gegenüber dem Satan auch nicht Böse. Im Gegensatz zu den Menschen – wir alle wurden vom Satan getatscht. Deshalb haben wir als Menschen nicht die Reinheit wie Maria und Jesus. Diese Reinheit interessiert mich."

Deshalb hat er auch sein Auto bunt angemalt. Drauf steht "Friedensbringer". Surgalla: "Das ist für mich das Symbol für Jesus. Mein Hauptanliegen ist, dass Menschen in Frieden kommen. Malerei ist dabei eine Innenschau für mich, in der ich eine Art Gleichgewicht schaffen kann. Ich kombiniere die harte Polarität in den Motiven mit einer Farbgebung, durch die Harmonie entsteht."

Die Bilder an der Wand – beeindruckend. Surgalla: "Ein Bild ist dein Spiegel. Malerei kann die Zeit anhalten, denn es hält den Spirit fest, den ich in diesem Moment des Entstehens empfunden habe. Wichtig sind mir die Augen. Denn man verliert sich, wenn man Menschen anschaut, immer in die Augen. Weil dort die Seele sitzt." Die erste Vernissage von Frank Surgalla in der Art und Antik-Galerie. Die Gäste staunen. Reden mit dem Künstler. Machen ihm Kaufangebote. Und Frank ist sichtlich zufrieden mit seinem ersten Auftritt. Er sagt: "Ich fühle mich bestätigt in dem, was ich an Unikaten schaffe. Darauf kommt es an. Denn je mehr man etwas reproduziert, desto mehr Energie geht verloren!"

Leider endete Franks erste Vernissage am Dienstagabend in der Art- und Antik-Galerie in Stuttgart. Haberkern: "Ich mache das immer so für neue Künstler – sie bekommen ihre Präsentation für vier Tage. Meine Erfahrung ist: Die meisten Bilder verkaufen sich am Tag der Vernissage."