Kommunalwahl: Stimmenkönig Walter hat klares Konzept / Horschig-Ladenburger vertritt Bürgerunion allein

Die Gemeinderatswahl in Empfingen blieb nicht ohne Überraschungen für so manchen Kandidaten: Achim Walter hätte nicht damit gerechnet, Stimmenkönig zu werden. Und Doris Horschig-Ladenburger äußert sich mit der Wahl zufrieden, obwohl sie als einzige Kandidatin auf der Liste Bürgerunion in den Rat gewählt wurde.

Empfingen. Neun Kandidaten hatten auf der Liste der Bürgerunion für den Empfinger Gemeinderat kandidiert, unter anderem die bisherigen Gemeinderäte Doris Horschig-Ladenburger und Rainer Schäfer. Doch nur Horschig-Ladenburger hat es in den Gemeinderat geschafft. Den Empfingern spricht sie für die Wahl aber trotzdem ein großes Lob aus. Unserer Zeitung sagt sie: "Die Empfinger hatten eine riesen Auswahl an echt guten Kandidaten. Und in meinen Augen haben die Empfinger gut gewählt. In diesem Zuge auch ein Dank an alle Kandidaten. Sie alle hätten die Verantwortung, die man als Gemeinderat eben nun mal hat, auch auf sich genommen. Wenn man sich in anderen Orten umhört, dann ist diese Vielzahl an Bewerbern eine richtig positive Ausnahme gewesen."

Zum Abschneiden ihrer eigenen Liste sagt sie: "Dass die Bürgerunion als ehemals starke Liste nur noch einen Sitz am Ratstisch hat ist natürlich traurig, aber so funktioniert nunmal echte Demokratie. Die Bürgerunion ist nun zur ›One-Man-Show‹ mutiert. Aber nachdem alle drei Listen parteiunabhängig sind – und alle zusammen und miteinander für das Wohl der Empfinger und Empfingens mit seinen Teilorten einstehen, ist das trotz allem so in Ordnung. Ich persönlich freue mich sehr, dass ich den Sprung in den Gemeinderat nun ein viertes Mal geschafft habe." Die wichtigesten Themen seien für sie der Neubau der Kindertagesstätte Kleine Strolche und die Verkehrsberuhigung innerorts.

Positive Überraschung

Positiv überrascht vom Ausgang der Wahl ist Gemeinderat Achim Walter. Der Empfinger, im Hauptberuf Förster, hat 1736 Stimmen bekommen und ist damit Stimmenkönig. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er: "Ich habe damit nicht gerechnet." Doch die Empfinger scheinen zu wissen, wofür Walter steht: Ihm sei ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Flächenverbrauch ein wichtiges Anliegen, sagt er. Als Beispiel nennt er die Versiegelung von Flächen. Die natürlichen Wasserspeicher würden durch Versiegelung immer weiter an ihre Grenzen kommen, sagt er. Im Anbetracht der Tatsache, dass die Gemeinde schon vier Industriegebiete hat, sehe er das geplante Interkommunale Gewerbegebiet (IKG) kritisch.

Wichtig ist ihm auch Nachhaltigkeit. Er sagt: "So wie ich im Wald langfristig denke, wäge ich auch in der Gemeindepolitik kurzfristige Erfolge gegen eine langfristige Sicht ab."