Vorortdreh: Team von Film Theater Forum Horb macht Aufnahmen für seinen neuen Film in Empfingen

Die Gemeinde Empfingen ist am Wochenende zum Filmdrehort geworden. Für ihren neuen Film "Libra" machte das Film Theater Forum Horb Aufnahmen auf dem Friedhof.

Empfingen. In Empfingen herrschte am Samstag kurzzeitig Aufregung. Während einer vermeintlichen Beerdigung auf dem Friedhof mit lauter schwarz gekleideten Personen ist mittendrin eine Filmkamera aufgebaut. Das löste Verwunderung aus, doch dann stellte sich heraus, dass es sich um einen Filmdreh handelte.

Den ganzen Tag über war im und vor dem Empfinger Friedhof eine Filmcrew im Einsatz, um einige Szenen für den Spielfilm "Libra" zu drehen. Dabei handelt es sich um einen Krimi-Thriller. Es war kein Auftragswerk des Fernsehens, sondern einfach ein regionaler Vorortdreh.

Film wird innerhalb von drei Wochen gedreht

Hinter diesen Aufnahmen steckt das Film Theater Forum Horb. Vor vier Jahren drehten sie ihren ersten Film "herzkalt", der beim Publikum gut ankam. Jetzt ging es darum etwas "Großes" zu drehen.

Kurz zum Inhalt von "Libra": Eine Mutter stirbt. In den hinterlassenden Unterlagen gibt es Hinweise auf einen Geheimbund. Die Tochter macht sich mit ihrem Freund, einem Journalisten, auf die Spurensuche. Weiteres wird noch nicht verraten, gaben die Verantwortlichen bekannt.

Thomas Fischer aus Dettensee ist der Regisseur dieses Filmes. Uwe Katschner hat das Drehbuch geschrieben.

Insgesamt wird dieser Film innerhalb von drei Wochen abgedreht. Zwei Wochen sind vorbei. Noch steht eine Woche an. Dann beginnt die Nacharbeit. Alles wird überprüft: Ton, Gebärden, Störungen durch Geräusche und vieles mehr. Dieser Film soll Ende 2020 in die regionalen Kinos kommen (vielleicht auch als Open-Air-Kino in Empfingen zu sehen).

Region: Für die Filmemacher ist es wichtig mit ihrem Thema, mit ihrer Filmarbeit in der Region zu bleiben – die Orte für die Szenen werden nicht verfremdet, sondern in echt so genommen, wie sie sind, sei es ganz aktuell der Empfinger Friedhof oder eine Nachtaufnahme auf dem Marktplatz in Freudenstadt. Auch die Nummern der Autos werden gelassen, so FDS oder HOR.

Und wie kam man auf Empfingen? Pfarrer Christoph Gruber hatte den ersten Film "herzkalt" gesehen und gab den Tipp mit Empfingen – ist doch die Filmcrew immer auf der Suche nach geeigneten Plätzen. Auf dem Rathaus holte man sich die Genehmigung für den Dreh auf dem Friedhof ein.

Der Schwarzwälder Bote hatte die Gelegenheit mit einigen Akteuren ins Gespräch zu kommen, so mit Regisseur Thomas Fischer. Mit 13 Jahren stand er erstmals auf der Bühne. Seine Eltern waren im Theaterspiel in Friolzheim sehr engagiert. In Dettensee wohnt er seit 15 Jahren. Gleich nach seinem Zuzug hat er in der Dettenseer Theatergruppe mitgespielt und wenige Jahre danach die Regie übernommen. Er ist Gründungsmitglied und einer der Vorstände des Vereins Film Theater Forum Horb. Dieser Verein wurde 2015 gegründet. Die Filmhandlungen sollen in der Region beziehungsweise an den Orten der Region spielen.

Herbert Schäfer, der im Film den Vater der Tochter spielt, ist ein Profi. Er wurde über eine Agentur gewonnen. Seit 25 Jahren ist er im Geschäft. Auch er hat seine ersten Theatererfahrungen in der Theater AG seiner Schule gesammelt.

Klara Höfel ist seit 50 Jahren Schauspielerin. In der bekannten Fernsehserie "Rote Rosen" hat sie eine Professorin gespielt. Als sie über eine Agentur angefragt wurde für eine Rolle in "Libra", wollte sie zuerst das Drehbuch kennenlernen. Dies habe ihr sehr gut gefallen. Es sei ein tolles Drehbuch. Auch die Arbeitsatmosphäre dieses Filmteams schätzt sie sehr.

Unter der Filmcrew gibt es auch Empfinger Bürger, beispielsweise Jürgen Straub, der vor 20 Jahren zugezogen ist. Da er beruflich in der Modebranche tätig ist, lag es nahe die Verantwortung für die Kostüme und die Maske zu übernehmen.

Uwe Katschner schrieb das Drehbuch und stand dabei in engem Kontakt mit Thomas Fischer.

Für das Film Theater Forum Horb stand am Anfang die Idee, ein eigenes Filmprojekt zu verwirklichen. Das Ziel sei es nicht nur, eigene Projekte zu realisieren, sondern auch andere Film- und Theaterbegeisterte im Amateurbereich zu unterstützen und sie bei der Projektdurchführung mit Kompetenz zu beraten. Derzeit hat der Verein rund 20 Mitglieder.