Freizeit: Zum volkstümlichen Liedersingen kommen nicht nur Einheimische / 2012 von Gerhard Hinger ins Leben gerufen

Zu einem volkstümlichen Liedersingen trafen sich Sangesfreunde im Restaurant Seeblick. Gerhard Hinger hat dieses monatliche Event 2012 ins Leben gerufen.

Empfingen. Ein kurzer Rückblick: Sangesfreund Gerhard Hinger hatte schon vor 2012 in Bergfelden beim dortigen Volksliedersingen mitgemacht. Damals entstand bei ihm die Idee, ob dies nicht auch etwas für Empfingen sein könnte. So sprach er in seinem Bekanntenkreis einige Sangesfreudige an und in der Radstube ging es im Oktober 2012 mit fünf bis sieben Sängern los. Heute sind es durchschnittlich 20 bis 25 Sängerinnen und Sänger, manchmal auch bis zu 30.

"Wir sind kein Verein, daher gibt es auch keine Verpflichtung zu kommen. Ja, man kann kommen und gehen, wie man will", erklärt Hinger.

Nachdem die Radstube zugemacht hatte, wurde das Singen in das Café zum Kehlhof verlegt. Nachdem der Wirt Achim Hirt den Seeblick übernommen hatte, verlegte man das Singen dorthin, dies bis heute sehr erfolgreich.

Die Mehrzahl der Sänger sind Frauen. Auffallend ist auch, so Hinger, dass zwei Drittel auswärtige Sänger sind, nur ein Drittel Einheimische. Die Sänger kommen auch aus Weitingen, Betra, Fischingen, Mühlheim und Bergfelden, und bei diesem aktuellen Treff auch erstmals aus Göttelfingen. Ein Zeichen, dass sich dieses lustige Event rumspricht.

"Wir singen alte Volkslieder, alte Schlager, Heimatlieder, typische Empfinger Lieder, Wanderlieder, einfach Lieder, die uns gefallen", sagt Hinger. Er, der bis heute diese freie Zusammenkunft leitet, hat extra dafür 30 Ordner mit rund 200 Liedern erstellt – alles Lieder ohne Noten.

Musikalisch begleitet werden sie seit vier Jahren von Roland Wößner aus Mühlheim mit seinem Akkordeon, vorher von Dieter Gühring aus Mühlen. Wößner hatte schon mehr als 30 Jahre Musik-Erfahrungen beim Mühlbach-Trio gesammelt.

Hinger erinnert sich noch, dass früher in Empfingen in jeder Wirtschaft gern gesungen wurde. Ihm ist es wichtig das deutsche Liedgut zu erhalten. Die Liederabende werden traditionell mit dem Hohenzollernlied eröffnet. Zudem ist dieses freie Singen ein Wunschkonzert, denn jeder der Anwesenden darf aus dem Liedordner ein Lied aussuchen, welches dann gemeinsam gesungen wird.

Um einfach auch immer "Up to date" zu sein, besucht Hinger auch Volksliederabende in der Umgebung und singt dort ebenfalls mit. Wie machen die es dort?, will er wissen. Dabei wirbt er auch für Empfingen.

"Jedes Mal ist es ein schöner lustiger Abend mit Singen, Schunkeln und Lachen. Es geht bei uns nicht steif zu", berichtet Hinger. Das Durchschnittsalter der Sänger liegt bei 60 aufwärts. Junge Leute im Alter zwischen 40 und 50 Jahre fehlen. Auch hier gibt es keinen Nachwuchs, so Hinger. Es sei das gleiche Problem wie bei den Gesangsvereinen. Hinger würde sich freuen, wenn der "alte" Fasnetschor sich hier einbringen würde. Ein großer Wunsch Hingers ist es, dass mehr Empfinger kommen.

Die Sänger und Sängerinnen treffen sich immer am zweiten Dienstag im Monat von 19.30 bis 22.30 Uhr im Seeblick. Die weiteren Termine sind am 12. März, 9. April, 14. Mai, 11. Juni, 9. Juli, 13. August, 8. Oktober, 12. November und 10. Dezember.