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Empfinger betätigen sich als Müll-Detektive. Illegale Entsorgung kann teuer werden.

Empfingen - Sie ärgern sich nicht nur, sondern werden lieber selbst aktiv: Empfinger, die sich über die "Müllferkel" am Containerplatz in der Weillindestraße aufregen, betätigen sich ab und zu als Müll-Detektive.

Von Empfingern, die selbst als Müll-Detektive aktiv werden, kann Adelinde Hellstern vom Ordnungsamt der Gemeinde Empfingen Geschichten erzählen. Sie sagt: "Es kommen immer wieder verärgerte Bürger wutentbrannt mit ein bis zwei Zetteln aus dem Müll zu uns." Die Zettel, die die Bürger aus dem vor den Containern abgelegten Müll als Beweisstücke sichern, sind beispielsweise Briefe, die mit Adressen beschriftet sind. Eine Identifizierung der Müllsünder ist in diesen Fällen problemlos möglich. Hellstern erklärt, worauf zu achten ist, wenn ein Brief mit einer Adresse gefunden wird. Es sei ein großer Unterschied, ob ein Brief einzeln oder beispielsweise in einem Müllsack gefunden wird. Liegt ein Brief einzeln herum, sei lediglich dieser eine Brief dem Adressinhaber eindeutig zuzuordnen. Befindet sich ein Brief jedoch im Müllsack oder einem Karton mit Müll, sei das gesamte Behältnis dem Adressaten zuzuschreiben.

Je mehr Müll illegal entsorgt wird, desto teurer kann es für das "Müllferkel" werden. Denn: "Der Bauhof muss aufräumen, was oft eine Zumutung ist, da es wenig appetitlich ist. Er schreibt sich die Zeit auf, die dazu benötigt wird. Das wird dem Verursacher dann von der Gemeinde in Rechnung gestellt", sagt Hellstern. Ein Bußgeld an sich erhebe die Gemeinde nicht. "Wir zeigen die Verstöße beim Landratsamt an", sagt die Ordnungsamtsleiterin. Das Bußgeld bekommt also der Landkreis.

Gefühlt hat sich die Disziplin der Entsorger auf dem Containerplatz leicht verbessert, seitdem die Container aus einer Ecke heraus in die Mitte des Platzes gerückt wurden. Doch vom Idealzustand eines sauberen Platzes ist der Containerbereich noch weit entfernt. Für die Gemeinde und alle Müll-Detektive gibt es also viel zu tun.