Karl Echle spielt an der Orgel in der Wiesenstetter Kirche St. Stephanus. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt: Nur wenige Besucher bei Orgelkonzert in Wiesenstetter Kirche / Alte Orgel hat ihre Schwächen

Der neue Kirchengemeinderat der Kirchengemeinde St. Stephanus Wiesenstetten lud zu einem Orgelkonzert ein. Dafür konnte Kirchenmusikdirektor Karl Echle, Regionalkantor an der Tabor-Kirche in Freudenstadt und Orgelsachverständiger der Diözese Rottenburg-Stuttgart, gewonnen werden.

Empfingen. Ziel des Orgelkonzerts war es, Spenden für die Anschaffung einer neuen Orgel zu gewinnen. Judith Schäfer, seit der Neukonstituierung des Kirchengemeinderats zweite Vorsitzende, begrüßte zu einem seltenen Kirchenkonzert. Gespielt wurden unter anderem Orgelwerke aus der Barockzeit und der Romantik.

Zu Gehör kamen von Andreas Kneller Präludium D-Moll; von Nicolaus Vetter "Allein Gott in der Höh sei Ehr"; von Justin Heinrich Knecht "Thema mit vier Veränderungen"; von Felix Mendelssohn Bartholdy "Sonate IV B-Dur op. 65 mit Allegro con brio, Andante religioso, Allegretto, Allegro maestoso e vivace"; von Josef Klicka "Legenda in D-Dur op. 49"; von Johann Sebastian Bach "Toccata und Fuge d-Moll BWV 565".

Zu den einzelnen Werken gab es keine Einführung. Es war einfach eine Stunde der Stille, des Zuhörens, der Besinnung, des Hinhörens, was die alte Orgel noch kann.

Am Ende des Konzertes dankte Judith Schäfer Karl Echle für seine Bereitschaft, dieses Konzert zu spielen, und den wenigen Konzertbesuchern für ihr Kommen.

Vor dem Orgelkonzert gab es Gelegenheit zu einem kleinen Interview mit Karl Echle, der sich an der Orgel einspielte. Die alte Orgel sei klanglich gut, aber technisch dürftig. Sie sei träge. Es sei schwierig, schnelle Passagen zu spielen. Sie habe schöne Register. Ein Instrument wie eine Orgel müsse regelmäßig gepflegt werden. Alle 25 Jahre sei eine Generalsanierung fällig. Die mechanischen Teile unterlägen einer Abnutzung. Die Wiesenstetter Orgel hat ein pneumatisches System. Dieses System habe sich im Orgelbau nicht durchgesetzt.

Auf das Programm für sein Orgelkonzert, das Echle ausgesucht hatte, angesprochen, stellte er fest, dass das Programm an der jeweiligen Orgel ausgerichtet werden müsse.

Judith Schäfer hätte sicherlich gerne eine volle Kirche begrüßt, aber die Besucherzahl war mit rund 30 Gästen sehr spärlich. Dies ist für die Wiesenstetter sehr schade, ging es neben dem Hörgenuss doch auch um Spenden für die zukünftige neue Orgel.

An einer Infowand gibt es Informationen zur Orgelpfeifenpatenschaft für die neue Orgel. Darin heißt es "Ab sofort besteht nun die Möglichkeit, zur Unterstützung des Orgelprojektes Pfeifenpatenschaften zu übernehmen. Hierzu sind alle Pfeifen der neuen Orgel in einer Übersicht dargestellt und mit einem symbolischen Betrag von 10 bis 250 Euro gekennzeichnet. Noch sind nur wenige Pfeifen für Patenschaften angekreuzt.