Am Ausbildungstag bei Ceratizit zeigen Azubis den interessierten Besuchern ihre Arbeit. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Ceratizit veranstaltet in Empfingen einen Ausbildungstag / Bewerberzahl rückläufig

Zu einem informativen Ausbildungstag lud Ceratizit Deutschland in sein Ausbildungszentrum in Empfingen ein.

Empfingen. "Zeig dein Können. Die dynamische Entwicklung der Ceratizit-Gruppe bietet Auszubildenden und Studenten eine Vielzahl von Möglichkeiten, den richtigen Einstieg ins Berufsleben zu finden." Mit diesem Appell an die Persönlichkeit der Jugendlichen lädt Ceratizit zu einer Ausbildung im Unternehmen ein. Zurzeit erfahren 30 junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Ausbildung bei dem Unternehmen. Ab Herbst werden weitere neue junge Leute ihre Ausbildung beginnen. Die Bewerbungen für die Ausbildungsstellen seien auf einem guten Niveau, so Frank Haßmann. Allerdings sei dabei der demografische Wandel zu sehen.

Zu den Ausbildungsberufen, die Ceratizit anbietet, gehören Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer, Fachkraft für Metalltechnik, Mechatroniker und weitere. Möglich ist auch ein duales Studium im Maschinenbau Fachrichtung Produktionstechnik. Auch Praktikumsplätze werden gerne angeboten, damit sich die jungen Leute praxisnah über einen Beruf informieren können. Neu ist ein Speed-Praktikum, das nur einen Tag geht. Junge Leute haben dadurch die Möglichkeit, auch nur einen Tag reinzuschnuppern. Dies kann in den Ferien oder an einem anderen freien Tag sein.

Aufgrund ihrer Prüfungsergebnisse – die Prüflinge gehören immer zu den Besten – konnten die Auszubildenden bis jetzt immer übernommen werden. Zudem bildet Ceratizit für seinen eigenen Bedarf aus. Das heißt, das Unternehmen bietet so viele Ausbildungsplätze an, wie es an qualifizierten Facharbeitern benötigt.

Bisher konnten alle Ausbildungsstellen besetzt werden, jedoch sei die Zahl der Bewerber rückläufig, dies bedingt durch den demografischen Wandel. Auch Hauptschüler, die die neunte Klasse in einer Gesamtschule beendet haben, hätten eine gute Chance, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Der Schwarzwälder Bote hatte die Gelegenheit, kurz mit Wolfgang Werder, Geschäftsführer bei Ceratizit, zu sprechen. "Uns geht es gut", so sein Fazit. Nicola Arnold, in der Personalabteilung für die Ausbildung zuständig, hob das starke "Wir-Gefühl" und die große Loyalität hervor, was für das Unternehmen spreche.

Viele dieser "Eigengewächse" hätten es schon geschafft, die Karriereleiter zu erklimmen. So würden derzeit zwei Mitarbeiter den Meister machen und später ein Gruppenleiterstelle erhalten. Ein schönes Kompliment kam von Burak Cam, im zweiten Ausbildungsjahr als Werkzeugmacher: "Es ist besser als erwartet, ich habe es mir nicht so gut vorgestellt, bin mit Ausbilder und Meister sehr zufrieden. Sie helfen auch bei schulischen Fragen." Joel Kluyovo kam 2004 aus Togo. Er habe hier die Schule besucht und den Hauptschulabschluss gemacht. Nach der Ausbildung als Industriemechaniker bei einer Firma in Freudenstadt sei er 2012 zu Ceratizit gewechselt. In Balingen habe er in Teilzeit eine Weiterbildung als Techniker gemacht.

Im ersten Lehrjahr sind die gewerblichen Auszubildenden ausschließlich in der Lehrwerkstatt. Nach der Zwischenprüfung im zweiten Lehrjahr werden sie in der Produktion eingesetzt und machen dort einen Durchlauf in den verschiedenen Abteilungen. Dabei können sie ihre individuellen Stärken entwickeln. Ihnen wird dabei ein Pate zur Seite gestellt.

Schon im ersten Lehrjahr wird wirtschaftliches Denken, ständiges Optimieren an der Maschine und Ausschuss reduzieren geschult, dies nicht nur im Gespräch mit den Ausbildungsverantwortlichen Frank Haßmann, Felix Sayer, Jannik Schäfer, sondern auch untereinander. Die Auszubildenden sollen auch voneinander lernen. So gibt es im Schulungsraum eine interaktive Lerntafel, Lerninsel und Lernplattform. Ab dem zweiten Lehrjahr müssen die Auszubildenden schon Kundenaufträge fertigen und werden dabei auch mit der vorgegebenen Kostenkalkulation konfrontiert.

Der jetzige Ausbildungstag zielt schon auf die Einstellung von Auszubildenden ab September hin. Beim Eignungstest sind Mathematik und Technik die Testschwerpunkte.