Empfingen sucht einen Bürgermeister – oder eine Bürgermeisterin – und möchte für das Amt mit einem großen Banner an der Autobahn Werbung machen. Foto: Baiker

Empfinger Gemeinderat will Mangel an geeigneten Bewerbern mit Werbekampagne vorbeugen.

Empfingen - Der nächste Empfinger Bürgermeister muss die deutsche Staatsangehörigkeit haben und mindestens 25 Jahre alt sein. So lauten die gesetzlichen Richtlinien. Doch die Empfinger geben sich damit nicht zufrieden.

Der Empfinger Gemeinderat möchte es nicht dem Zufall überlassen, dass Bürgermeister Albert Schindler, der zum 31. Dezember in Rente geht, bei der Wahl am 15. Oktober einen fähigen Nachfolger bekommt. Bei einem Pressegespräch mit den Gemeinderäten Rudolf Walter, Peter Schäfer, Xaver Kleindienst sagt uns Walter: "Wir wollen nicht wie die Schlange auf das Kaninchen warten, sondern Kaninchen produzieren."

Der Gemeinderat habe sich Gedanken gemacht, wie "gute Kandidaten" den Weg nach Empfingen finden könnten. Kleindienst sagt: "Die Bewerberzahl bei Bürgermeisterwahlen ist nicht mehr so hoch wie noch vor zwei bis drei Perioden." Absolventen der Verwaltungshochschule würden sich heutzutage nicht mehr sofort auf eine Bürgermeisterstelle bewerben, da andere Stellen auch gut bezahlt seien, aber weniger Zeit- und Arbeitsaufwand mit sich bringen würden. Kleindienst wisse von Gemeinden, in denen sich bis drei Wochen vor der Wahl kein Interessent gemeldet habe.

Dreiminütiger Film

Damit sich in Empfingen hoffentlich qualifizierte Interessenten melden, haben sich die Räte eine Kampagne einfallen lassen: Sie möchten an den Ortseingängen und an der Autobahn Plakate anbringen, um auf die Wahl hinzuweisen. Auch auf einer extra für die Wahl erstellten Internetseite möchte die Gemeinde Empfingen sich darstellen – unter anderem mit einem gut dreiminütigen Werbefilm, in dem die Gemeinde Empfingen und die Erwartungen an den neuen Bürgermeister dargestellt werden.

Der Traumkandidat der Empfinger habe laut der Gemeinderatsvertreter Ahnung von Wirtschaft und Verwaltung, Visionen für die Zukunft der Gemeinde, könne Menschen begeistern und habe einen Sinn für das Vereinsleben. Für Empfingen spreche, dass es ländlich ist, aber trotzdem Wirtschaft vorhanden ist. Das Verhältnis von Gemeinderat zum Bürgermeister beschreiben die Gemeinderäte als gut. Nicht zu vergessen ist, dass Empfingen finanziell gut aufgestellt ist. Ein neuer Bürgermeister müsste also zumindest keine unbeliebten Kürzungen oder Schließungen von öffentlichen Einrichtungen vornehmen.

Bewerbungen für das Amt des Bürgermeisters sind nach der offiziellen Stellenausschreibung im baden-württembergischen Staatsanzeiger am 7. Juli möglich.