Die Sperrung aufgrund der Bauarbeiten zwischen Innovationscampus und Empfinger Hof sorgen für Verluste bei einigen Unternehmen und in der Gastronomie. Foto: Hopp

Sperrung zwischen Innovationscampus und Empfinger Hof strapaziert Nerven. Gäste bleiben weg.

Empfingen - Diese Baustelle nervt. Für knapp vier Wochen geht gar nichts mehr zwischen Innovationscampus und Empfinger Hof – wegen der Sanierung der Bundesstraße 463. Heißt: täglich jede Menge Gestank, Nerv und Frust!

Wir wollen zum Empfinger Hof: fahren über Nordstetten nach Empfingen. Werden in der Ortsmitte gleich zur Umfahrung geleitet, landen dann  schließlich bei der Shell-Tankstelle und gehen den Rest zu Fuß.

Hoteldirektor Uwe Naeter: "Das geht vielen so. Wir haben extra eine korrekte Anfahrtbeschreibung gemacht, damit unsere Gäste uns finden. Trotzdem macht uns die Baustelle das Leben schwer!"

Nicht nur dem Empfinger Hof. Naeter: "Die Shell-Tankstelle fährt nur eine Schicht, der Burger King hat wohl vier Wochen zugemacht." Kein Wunder: Selbst die, die sich durch die Vollsperrung nicht abschrecken lassen, haben es schwer, wirklich ihr Ziel rund um die Autobahnabfahrten in Empfingen zu finden. Naeter: "Normalerweise nehme ich das Wort nicht in den Mund, aber hier passt es: Die Ausschilderung ist beschissen. Egal, von woher man kommt. Es ist nicht schön, dass man überall angefangen hat, zu bauen, und nicht stückweise die Sanierung der Fahrbahndecke macht. Ich habe auch den Zuständigen beim Regierungspräsidium angerufen und gefragt, warum man nicht erst die eine Hälfte macht und dann die andere. Antwort: Die Erfahrung zeigt, dass solche Sanierungen nicht so haltbar sind. Es ist auch schwierig, in der Mitte auf eine Ebene zu kommen."

So bleibt es bei der Vollsperrung. Abgeschnitten von Balingen und Haigerloch. Naeter: "Das ist fatal für uns. Ich bin seit Mai vergangenen Jahres hier. Wir haben einen Mittagstisch etabliert, Kaffee und Kuchen nachmittags und gemütlich essen abends auf der Terrasse. Doch aus dem Umkreis von acht bis zehn Kilometer fehlen uns jetzt die Gäste. Das kostet zwischen 1000 bis 1500 Euro täglich!"

Der Hoteldirektor hat jetzt eine Baustellen-Mittagskarte einführt – mit 20 Prozent Rabatt. Doch die Baustellen-Folgen sind so nicht zu bekämpfen. Höchstens abzufedern. Naeter: "Gestern haben sie eine Chemikalie gespritzt. Da konnte keiner auf der Terrasse sitzen. Dazu noch die Lautstärke und der Dreck – leider fahren die  Gäste dann woanders hin." Noch schlimmer: Der Hoteldirektor hat auch noch mehr Personalaufwand. Naeter: "Durch den Staub kommt man nicht umhin, Fenster, Terrassen und Böden noch häufiger  zu putzen. Das heißt: Die  Putzkolonne muss viel häufiger anrollen. Fatal: Wir haben weniger Geschäft und dennoch mehr Aufwand."

Draußen hupt es laut. Naeter: "Da versucht mal wieder einer, trotzdem durch zu kommen. Die haben aber überall Schranken gemacht – sogar am Feldweg oben. Von dort sind sonst immer meine Angestellten gekommen – jetzt brauchen sie eine halbe Stunde länger!"

Der Baustellenfrust. Die Dauerbaustelle soll am Wochenende vorbei sein. Nicht nur Uwe Naeter sagt: "Hoffentlich!"