Julia Reich aus Empfingen lernte Pastor Pastor Akyoo Kleopa in Tansania kennen. Foto: Kirche Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Julia Reich aus Empfingen hat ein Praktikum bei Pastor Akyoo Kleopa in Tansania gemacht

Ein Pastor in Tansania hat ein ganz besonderes Messgerät, das es nur 50-mal gibt und eigentlich nur in Empfingen, Wiesenstetten und Dommelsberg. Außerhalb dieser Orte wird man dieses spezielle Messgerät eigentlich nicht finden. Außer eben in der Mount-Meru-Region, der Heimat von Pastor Akyoo Kleopa. Wie kommt das?

Empfingen. Julia Reich aus Empfingen, ehemalige Kinderkirchmitarbeiterin der evangelischen Kirchengemeinde machte ein Praktikum in Tansania, das für ihr Studium notwendig ist. Dieses machte sie bei eben jenem Pastor. "Wenn wir ehrlich sind, wissen wir sehr wenig über die evangelisch-lutherische Kirche in Tansania. Obwohl sie mit 5,5 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte Mitgliedskirche des lutherischen Weltbundes ist. Deshalb sind wir gespannt, was uns Julia nach ihrer Zeit bei Ihnen berichten wird", schrieb Pfarrer Christoph Gruber im Grußwort, das mit auf die Reise ging.

Gemeinsam mit Anke und Albert Reich überlegte man, was man dem Pastor als Geschenk beilegen könnte. Und man kam auf eben diesen Zollstock, den die evangelische Kirchengemeinde vor zwei Jahren allen Mitarbeitenden zu Weihnachten schenkte, speziell für die Kirchengemeinde Empfingen bedruckt. Darauf nahm auch das Grußwort Bezug: "So verbindet uns doch der gemeinsame Glaube an den Auferstanden Herrn der Kirche. Diese zweitausendjährige Geschichte der Kirche Jesu Christi wird täglich weitergeschrieben, an allen Orten dieser Welt und von vielen verschiedenen Menschen. Daran möchten wir mit dem Geschenk erinnern: 2000 Millimeter – 2000 Jahre. Und die Geschichte geht weiter. Gerade im Jahr des Reformationsjubiläums, das hier in Deutschland groß gefeiert wird und an das viele Veranstaltungen und Ausstellungen erinnern, ist mir wichtig, dass wir uns immer wieder auf das Zentrum, auf den Anfang, besinnen: Allein durch Christus! Von dort aus wollen wir Kirche bauen, dorthin können wir immer wieder zurückkehren", so Gruber in seinem Schreiben, über das sich der Pastor nach Auskunft von Julia Reich sehr gefreut habe.

Sofort wurde der Dank per Bild und Text per Whatsapp nach Empfingen übermittelt. Und bei der Rückkehr hatte Reich auch ein Geschenk für Empfingen im Gepäck. Eine Bibel in Kisuaheli, die mit den Worten überreicht wurde: Der Pfarrer wisse ja, was drin stehe, da sei es auch nicht so schlimm, wenn er es gar nicht wirklich lesen könne. Außerdem hatte Pastor Akyoo Kleopa ein Päckchen Kaffee aus seiner eigenen Plantage mitgegeben. "Ich habe lange überlegt, was ich damit mache, damit möglichst viele in den Genuss davon kommen", erzählt Gruber. "Aber wir werden das Pulver am Reformationstag am Nachmittag aufbrühen, und alle, die die Plakatausstellung im Gemeindehaus anschauen, können eine Tasse von diesem Kaffee probieren und sich die Bibel aus Tansania anschauen", meint Gruber.

Übrigens merke man dabei, wie wichtig es doch in Wirklichkeit sei, dass man die Bibel in seiner eigenen Sprache lesen und verstehen könne. "Und das ist nun mal einer der zentralen Verdienste der Reformation und von Martin Luther ganz konkret", sagt Pfarrer Gruber und lädt alle am 31. Oktober morgens um 10.30 Uhr dazu ein, den Festgottesdienst in der Kapelle zu besuchen und am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus vorbeizuschauen.

Die Plakatausstellung "Here I Stand" wurde vom Auswärtigen Amt gefördert und bietet Darstellungen rund um die Reformationsgeschichte bis heute. Ein Spiel, das die Inhalte auf lockere Art vermittelt, kann ebenfalls im Gemeindehaus auf dem eigenen Handy interaktiv mit den Plakaten gespielt werden. Im kommenden Jahr wird Julia Reich beim Empfinger Frühstück über die Erlebnisse in Tansania und der Kirche dort berichten.