Die Frauen arbeiteten in zwei Schichten im Backhaus, um genügend Zwiebelbeeda zu backen. Foto: Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Rund 200 Zwiebelbeeda essen die Gäste des achten Fests für die Orgel in St. Stephanus

Ein volles Dorfgemeinschaftshaus mit hausgemachter Musik, ofenfrischen Zwiebelbeeda und einem Weinbrunnen in gemütlichem Ambiente, das war das achte Zwiebelbeedafest des Orgelbaufördervereins St. Stephanus Wiesenstetten.

Empfingen-Wiesenstetten. Auch am Sonntag lockte das spätherbstliche Festwetter zahlreiche auch auswärtige Besucher ins Dorfgemeinschaftshaus (DGH). Mit seinem bunten Repertoire unterhielt der hiesige Musikverein unter der Leitung von Michael Zanker die Festgäste kurzweilig wie immer mit Musik und Gesang nach dem schwäbischen Mittagessen mit Schnitzel, Spätzle und Salat. Bei angenehmen Temperaturen saßen die zahlreichen Gäste aller Altersklassen aus nah und fern auch in der herbstlich dekorierten Laube auf der Terrasse des DGH und genossen den gespendeten Kuchen und die ebenso heißservierten wie heiß begehrten Zwiebelbeeda.

Knapp 200 große Zwiebelbeeda verdrückten die Gäste an den beiden Festtagen, die nach einem sorgfältig ausprobierten Rezept in der gemeindeeigenen Backküche in der Dorfmitte von der Backfrau Maria Dietz und ihrem Mann Anton zwei Tage lang sorgfältig gebacken wurden. In drei Schichten schafften 16 Frauen unermüdlich zwei Tage lang in der heißen Backküche und schälten zwei Zentner Zwiebeln, weinten manche Träne beim Schneiden, wellten den von "Teigchefin" Anne Fischer hergestellten Hefeteig aus, und belegten diesen mit der Zwiebelrahmmasse. Per "Zwiebelbeedaexpress" Stefan Walz gelangten die Beeda in Windeseile ins Dorfgemeinschaftshaus.

Glückspilz des Tages beim Orgelquiz dank Losfee Sophia war Jutta Wössner aus Wiesenstetten. Sie gewann gleich zwei Preise und damit ein selbst gefertigtes "Beedabrett" samt einer ganzen Zwiebelbeeda und eine weitere Zwiebelbeeda. Den ersten und dritten Platz belegten Felix Hank und Leo Lachenmaier. Der aktuell geschaffene fünfte Preis, ein Weinpräsent, ging an Markus Dettling, auch aus Wiesenstetten. Die "Beedagewinner" mussten zunächst vertröstet werden – Lieferschwierigkeiten aufgrund von Materialmangel.

Orgellexikon informiert

In Windeseile wurden Zwiebeln herangeschafft und unter vielen Tränen von acht sofort einsatzbereiten Frauen mit scharfen Messern aber ohne Taucherbrille geschnitten, anschließend gedämpft und zur Backküche befördert. Das Backteam konnte wieder durchstarten und die Festgäste wenig später weiterschmausen.

Ein Orgellexikon mit Details über die erneuerungsbedürftige pneumatische Wiesenstetter Orgel informierte über das angestrebte Großprojekt "Neue Orgel für St. Stephanus", dem eigentlichen Grund für das erfolgreiche Zwiebelbeedafest.

Ein hochzufriedener Vorsitzender Thomas Wiechert zog am Abend eine überaus positive Bilanz des achten Zwiebelbeedafestes, das wieder ein richtiges Fleckenfest war. Er nutzte die Gelegenheit, allen Helfern, Sponsoren und privaten Spendern für ihr Engagement zu danken. Ein ganz herzliches "Vergelt’s Gott" sprach er Maria Dietz und ihren Backfrauen aus, die nach den Vorbereitungen am Freitag zwei Tage lang unermüdlich in der heißen Backküche köstliche Zwiebelbeeda gebacken haben. "Wir werden das Wägele weiterziehen." Bei einem Vesper und einem "Zehntelegläsle" Wein am Weinbrunnen klang das Fest am Abend aus.