Neue Energie: Der Akku ist das Herzstück eines jeden E-Autos. Kurze Ladezeiten und lange Haltbarkeit stehen auf der Wunschliste von E-Auto-Kunden oft weit oben. Foto: dpa/dpa-tmn / Sven Hoppe

E-Autos ziehen ihre Energie aus einem Akku. Der ist in der Regel fest verbaut und gehört zum Auto. Doch bei manchen Modellen lässt er sich leasen oder sogar tauschen.

Schwer, teuer und vielen Autofahrern nicht geheuer. Der Akku eines Elektroautos zählt zu den wichtigsten Bauteilen im Fahrzeug. Er speichert die Energie, gibt sie frei und sorgt für ausreichend Leistung und Reichweite. Ist der Akku defekt, wird es sehr, sehr teuer. Ein Grund, warum einige Hersteller Akkus zum Mieten oder zum Tausch anbieten.

Bei den allermeisten Elektrofahrzeugen gehört der Akku indes zum Auto. Er ist fest verbaut und im Kauf- oder Leasingpreis enthalten. „Es hat sich inzwischen gezeigt, dass Akkus recht haltbar sind“, sagt Matthias Vogt als ADAC-Experte für Elektromobilität und Fahrzeugtechnik. Zudem bieten die meisten Hersteller eine Garantie auf Akkus bis acht Jahre und 160 000 Kilometer Laufleistung an. Mieten seien daher unattraktiv.

Im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Akkus in Smartphones besitzen E-Autos ein intelligentes Batteriemanagement. Das misst Temperatur und Spannungen jeder Zelle und stellt sicher, dass sie weder zu kalt noch zu heiß werden und dadurch an Leistungsfähigkeit verlieren.

Mietangebote für Akkus entstanden, um Kunden die Unsicherheit über die Langzeithaltbarkeit zu nehmen. Einige Hersteller wie unter anderem Smart, Nissan und Renault boten einen Akku zur Miete an.

Neben dem Kauf oder Leasing des E-Autos mussten Besitzer oder Leasingnehmer einen zweiten Vertrag über Miete oder Leasing für den Akku abschließen.„Kunden in Deutschland wollen den Akku besitzen. Die Miete hat sich nicht durchgesetzt“, sagt Matthias Vogt. So ist mittlerweile das Angebot stark eingeschränkt. Der Hersteller Nio bietet aktuell Akkus zur Miete an.

Kunden von elektrischen Neufahrzeugen stellen sich nicht die Frage nach den Besitzeigenschaften des Akkus – in der Regel zählt der Akku zum Auto. Kunden müssen lediglich die Bedienungsanleitung beachten, Service-Intervalle einhalten und unter Umständen Software-Updates aufspielen lassen – andernfalls kann die Garantie erlöschen.

Bei Gebrauchtwagen sollten Käufer darauf achten, dass der Akku zum Auto gehört. Bei Gebrauchten mit Mietbatterie muss das über einen separaten Vertrag geregelt werden.

„Für Erstbesitzer ist das Prozedere einfach, Zweitbesitzer müssen den Übergang der Batterie regeln, entweder mit dem Leasinggeber oder der Bank“ sagt Matthias Vogt. Auch sei der Wiederverkaufswert bei einem Fahrzeug mit Miet-Akku niedriger. Bei den meisten Herstellern lässt sich der Akku auch nachträglich aus dem Leasing auslösen – der bereits eingebaute Akku lässt sich damit kaufen.

Beim Kauf eines elektrischen Gebrauchtwagens empfiehlt Jens Dralle, sich ein State-of-Health (SoH)-Zertifikat über den Zustand des Akkus ausstellen zu lassen. Der SoH eines neuen Akkus liegt idealerweise bei 100 Prozent und nimmt mit der Zeit, der Nutzung und den Ladezyklen ab.

„Zwar geben nicht alle Zertifikate eine korrekte Auskunft über den Zustand des Akkus, aber sie bilden zumindest einen Richtwert ab“, sagt der Ressortleiter Test & Technik bei der Zeitschrift „Auto, Motor und Sport“.

Jens Dralle sieht generell bei E-Fahrzeugen eine sehr steile Entwicklungskurve. „Die Akku-Technologie mit Energiedichte und Ladeleistung entwickelt sich rasant“, sagt er. „Daher würde ich Kunden raten, keine E-Autos zu kaufen, sondern sie für einen definierten Zeitraum zu leasen oder zu mieten.“

Autofahrer sollten sich daher vor Vertragsabschluss überlegen, wie lange sie das Autofahren möchten und sich dann passende Angebote suchen. Wohlwissend, dass sich die Technik schnell weiter verändert.

„Bei Abo-Modellen über mehrere Monate oder Leasingangeboten von mehreren Jahren rückt durch die Länge der Garantie die Sorge um die Haltbarkeit in den Hintergrund“, sagt Jens Dralle. Die meisten Hersteller geben lange Garantien für Akku und Laufleistung.

Viele Hersteller haben in der Vergangenheit Leistung und mögliche Belastung der Akkus hinsichtlich Temperatur, Ladegeschwindigkeit und Ladezyklus eher konservativ berechnet – die meisten Akkus sind daher deutlich besser als angenommen.