Wild-Wings-Verteidiger Tim Bender (rechts) – hier gegen Mannheims Nicolai Goc – gibt sich vor dem Spiel in München angriffslustig. Foto: Sigwart Foto: Schwarzwälder-Bote

Eishockey: Schwenninger liebäugeln beim zweimaligen deutschen Meister mit dem ersten Dreier

Dritter Spieltag in der Deutschen Eishockey-Liga. Für die Wild Wings bedeutet dies: "Es wird Zeit für die ersten drei Punkte", stellt Abwehrspieler Tim Bender klar. Eine selbstbewusste Ansage. Die Schwenninger spielen am Donnerstag (19.30 Uhr) beim zuletzt zweimaligen Meister EHC München. Am Sonntag (14 Uhr) sind dann die Krefeld Pinguine in der Helios-Arena zu Gast.

Dieses Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. Der gute Saisonstart hat den Wild Wings mächtig Auftrieb gegeben. Zuerst der 2:1-Auftaktsieg gegen die Iserlohn Roosters (nach Verlängerung), dann die starke Leistung im Derby gegen die Adler Mannheim – mit der unverdienten 2:4-Niederlage. Nun wartet mit München der nächste dicke Brocken. "Es wird eine Herausforderung", betont Trainer Pat Cortina. Er erwartet einen aggressiven Gegner. Die Münchner haben den Saisonstart – für ihre Verhältnisse – vergeigt. Am ersten Spieltag gab es einen 3:2-Verlängerungs-Sieg gegen Krefeld, am Sonntag eine 0:4-Klatsche gegen den ERC Ingolstadt. "Deshalb werden sie sehr viel Druck aussüben", warnt Cortina.

Sein Münchner Pendant Don Jackson war natürlich überhaupt nicht zufrieden. "Wir müssen mit einer besseren Einstellung in das Spiel gehen als gegen Ingolstadt", fordert er von seiner Mannschaft. Für Verteidiger Tim Bender sind die Spiele gegen den EHC immer etwas Besonderes. "Gegen seinen alten Verein will man immer eine gute Leistung zeigen", betont er. Der 22-Jährige geht bei den Wild Wings in sein drittes Jahr – und besitzt für die laufende Saison noch ein Arbeitspapier in München, ist quasi nach Schwenningen ausgeliehen.

Vom schlechten Saisonstart des EHC war er überrascht. "Das war – glaube ich – jeder. Sie haben jetzt zweimal nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft", blickt er zurück. "Jetzt wollen sie gegen uns zeigen, was sie können. Aber da haben wir ein Wörtchen mitzureden", bleibt Bender angriffslustig.

Die Münchner haben im Sommer Patrick Hager aus Köln verpflichtet – und werden als Titelkandidat Nummer 1 gehandelt. Mit Florian Kettemer, Konrad Abeltshauser, Jerome Flaake und Emil Quaas fallen derzeit jedoch vier wichtige Spieler aus. "Das ist aber wie bei Real Madrid. Auf einen Superstar mehr oder weniger kommt es da nicht an", scherzt Bender.

Auch in Schwenningen sind die Ansprüche gestiegen. Bender und Cortina sprechen von einem Pflichtsieg am Sonntag gegen Krefeld. "Das muss unser Anspruch sein, wenn wir die Play-offs erreichen wollen", erklärt Bender.