Dustin Strahlmeier, der Goalie der Schwenninger Wild Wings, muss sich auf keine weiteren Zwangspausen einstellen. Foto: Eibner

Eishockey: DEL schließt weitere Werbeunterbrechung aus. Donnerstags-Spiele als Zeichen der Zeit.

Ein Drittel, zwei Werbeunterbrechungen (Powerbreaks). Während der Eishockey-WM werden Spielern und Fans zwei Pausen pro 20-Minuten-Abschnitt verordnet. Ein Modell für die Deutsche Eishockey Liga (DEL)? Nein.

Ein Powerbreak

"Bei der Weltmeisterschaft gibt es eigene Regeln. So ist es auch in der DEL. Wir bleiben bei einem Powerbreak", stellt Matthias Schumann, der DEL-Leiter Kommunikation, gegenüber unserer Zeitung klar. Somit wird es also in der DEL-Runde 2017/18 in Sachen Powerbreaks keine Veränderungen geben. Seit dem Jahr 2012 gibt es diese. Dabei wird pro Drittel eine 90-sekündige Werbeunterbrechung eingelegt.

Wild Wings beobachten

Schwenningens Trainer Pat Cortina, der sich in diesen Tagen einige WM-Spiele in Köln anschaut, ist dafür, "dass es bei einem Powerbreak pro Drittel bleibt. Aber situationsbedingt wären in manchen Spielen zwei Pausen pro Drittel für einen Trainer auch nicht so schlecht. Besonders dann, wenn eine Mannschaft wieder Ruhe in ihrem Spiel braucht", betont Cortina. Wild-Wings-Manager Jürgen Rumrich kündigt dennoch eine Neuerung für die Heimspiele in Schwenningen an. "Wie bei der WM werden wir in den Powerbreaks kurz das Eis reinigen."

Schwenningens Angreifer Uli Maurer würde es hingegen begrüßen, wenn es gar keine Powerbreaks mehr geben würde. "Für die Werbung sind die Unterbrechungen natürlich wichtig, aber für uns als Spieler können sie, wenn es gerade im Spiel läuft, auch kontraproduktiv sein", schmunzelt der Garmischer.

Keine Samstagsspiele

Während es in der höchsten deutschen Eishockey-Liga also in Sachen Werbeunterbrechungen keine Neuerungen gibt, wird es in Sachen Spieltagsterminierung eine Veränderung geben. "Das Sendeschema für die kommende Saison ist fix. Es wird jeweils ein Freitagsspiel auf den Donnerstag vorgezogen", gibt Matthias Schumann preis. Allerdings betont der DEL-Funktionär auch, "dass Samstagsspiele vom Tisch sind". Dies sieht auch Jürgen Rumrich als absolut wichtig an. "Der Samstag gehört einfach dem Fußball und wäre für unseren Sport eine zu große Konkurrenz. Dass Spieltage bei uns auf mehrere Tage verteilt werden, dieser Trend wird kaum aufzuhalten sein. Es kann wie beim Fußball auch bei uns funktionieren", so Rumrich.

Erforderliche Umstellung

An ein Spiel an einem Donnerstag muss sich Pat Cortina erst noch gewöhnen. "Einerseits kann ich diese Veränderung verstehen, weil ein Spieltag, der am Donnerstag und Freitag läuft, vielleicht noch mehr Zuschauer bringt. Es ist einfach ein Zeichen der Zeit. Aber ein Spiel am Donnerstag würde für uns als Mannschaft den gewohnten Wochenablauf schon sehr verändern. Allerdings ist es in anderen europäischen Ligen schon normal, dass die Spiele auch an anderen Wochentagen als am Freitag und Sonntag stattfinden. Die Teams, die am Donnerstag ihr erstes Wochenend-Spiel haben, können zumindest bis Sonntag länger regenerieren", so der Schwenninger Trainer. Dies sieht auch Uli Maurer so. "Ein angeschlagener Spieler hätte bis Sonntag so einen Tag mehr Zeit. Allerdings sind Donnerstag-Spiele nicht so familienfreundlich wie Partien am Freitag", zeigt es der Schwenninger Stürmer auf. Uli Maurer glaubt aber nicht, dass "beim Eishockey zukünftig die Spieltage so verzerrt wie im Fußball werden".

Warten auf den Spielplan

Unterdessen geht Matthias Schumann davon aus, dass Ende Juni der Spielplan für die Runde 2017/18 veröffentlicht wird. Zuvor müssen alle 14 DEL-Klubs bis zum 24. Mai die Lizenzunterlagen einreichen, die anschließend geprüft werden.