Simon Danner (Nummer 14) kommt hier einen Schritt zu spät. Auch der zweifache Torschütze konnte die zehnte Niederlage in Folge nicht verhindern. Foto: Hahne/Eibner

DEL: Schwenninger verlieren das zehnte Spiel in Folge. Kein Befreiungsschlag. Mit Video

Nichts wurde es mit dem erhofften – und eigentlich unbedingt notwendigen – Befreiungsschlag der Wild Wings am Sonntag. DEL-Schlusslicht Schwenningen verlor gegen nur solide spielende und personell dezimierte Bremerhavener beim 2:3 das zehnte Spiel in Folge.

Pat Cortina ist dafür bekannt, dass er seine Spieler immer schützt. Dies war am Sonntag anders. "Das war teilweise zu bequem", vermisste der Schwenninger Coach den notwendigen Kampfgeist bei seiner verunsicherten Truppe. Seine Aufgabe sei es, dass die Spieler in Sachen Zweikampfverhalten und Co. mehr aufs Eis bringen, gerade im Spiel an der Bande.

Klar – die Stimmung bei Spielern, dem Trainer-Team und den Fans war schon vor der Partie mit den Fischtown Pinguins angespannt. Ganze drei Punkte – bei acht erzielten Toren – hatte das Schlusslicht in den ersten zehn Partien eingefahren. Der Druck war vor dem ersten Bully riesig. Das Selbstvertrauen aber niedrig, ja nach dieser unterirdischen Zwischenbilanz kaum vorhanden. Auf der anderen Seite waren die Norddeutschen nach dem 6:2-Sieg gegen Meister München mit breiter Brust – aber mit nur drei Sturmreihen – angereist.

Egal – die Anfangsphase gehörte aggressiven Wild Wings. Pech, dass Rihards Bukarts (2.) nur den Pfosten traf. Sechs Schüsse gaben die Schwenninger bis zur siebten Minute ab. Bremerhaven brauchte nur drei, um durch Michael Moore (7.) in Führung zu gehen. Wieder einmal gut begonnen, die Chancen verschwendet und dann die kalte Dusche bekommen. Das berühmte Murmeltier grüßt. Grüßte, denn Kapitän Simon Danner (11.) fälschte einen Blueliner von Kyle Sonnenburg zum 1:1 ab. Das erste Heimtor der Wild Wings seit dem ersten Spieltag! Die Freude darüber währte aber nur gut zwei Minuten, bis Miha Verlic (13.) das erste Pinguins-Powerplay eiskalt ausnutzte.

Danach war erneut das Unterzahlspiel der Schwenninger – derzeit mit einer Erfolgsquote von fast 94 Prozent das beste (!) der DEL – gefordert. Offensivbemühungen sahen die nur 2589 Zuschauer von den Wild Wings im Mittelabschnitt aber viel zu selten. Doch dafür stimmte auf einmal die Chancenverwertung: Simon Danner (37.) nutzte eine der wenigen Möglichkeiten zum 2:2-Ausgleich. "Dieser war für uns zu diesem Zeitpunkt sehr wichtig, auch wenn er aus dem Nichts kam. Jetzt können wir mit einer guten Ausgangsposition ins letzte Drittel gehen", meinte der zweifache Torschütze.

Allerdings veränderte sich diese in der 50. Minute wieder zuungunsten der Schwenninger: Chad Nehring hatte die Gäste mit einem Schlenzer wieder in Führung gebracht. Die Wild Wings versuchten danach noch einmal alles, doch auch das nächste Powerplay – wieder eine der großen Schwächen am Sonntag – verpuffte. Es blieb beim 2:3.

"Wir kommen da nur gemeinsam raus. Wir müssen nun Taten sprechen lassen", stellte Simon Danner angesichts der größten Wild-Wings-Krise seit der Rückkehr in die DEL klar.

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Infos zum Spiel

Wild Wings – Bremerhaven 2:3 (1:2, 1:0, 0:1). Tore: 0:1 Moore (6:59), 1:1 Danner (10:38), 1:2 Verlic (12:51/4:5), 2:2 Danner (36:28), 2:3 Nehring (49:21). Strafen: Wild Wings 10 – Bremerhaven 8. Schiedsrichter: Schütz (Bad Aibling), Kopitz (Iserlohn). Zuschauer: 2589. Bei den Wild Wings fehlten: Philip McRae, Markus Poukkula, Kai Herpich.