Simon Danner (links) setzt sich in dieser Szene gegen den Berliner Kyle Wilson durch. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenningen fehlt beim 3:5 gegen DEL-Rekordmeister die Konstanz. Mit Video

Die Wild Wings verloren am Sonntag gegen Berlin nach gutem Beginn mit 3:5. Ein überzeugendes erstes Drittel und starke zwölf Schlussminuten waren am Ende zu wenig für Punkte gegen einen effektiven DEL-Rekordmeister.

"Wir haben uns im zweiten Drittel nicht mehr so an das Konzept des Trainers gehalten", wusste nicht nur der Schwenninger Spielführer Sascha Goc, dass der Mittelabschnitt entscheidend war. "Da haben wir so gespielt, wie es sich ein Coach über 60 Minuten wünscht", meinte Eisbären-Bändiger Uwe Krupp, der auf Jens Baxmann und Marcel Noebels verzichten musste. "Im zweiten Drittel waren wir einfach nicht gut genug", vermisste der Schwenninger Coach Pat Cortina hier die "mentale Stärke" bei seinem Team, bei dem weiter Torwart Joey MacDonald und Markus Poukulla fehlten.

Chancen auf beiden Seiten, hohes Tempo und intensive Zweikämpfe. Die auch spielerisch überzeugenden Wild Wings und die Eisbären legten gleich den Vorwärtsgang ein. Einfach stark, wie Jake Hansen einem Berliner die Scheibe klaute und auf Daniel Schmölz (8.) passte, der den Eisbären-Goalie Petri Vehanen zur ersten Glanzparade zwang. Während Will Acton eine Hansen-Vorlage knapp verpasste, veredelte Daniel Fischbuch (13.) im Gegenzug ein perfektes Umschaltverhalten der Berliner mit dem ersten Treffer des Tages. Nach einem Pass des auffälligen Hansen hatte Kapitän Sascha Goc (15.) einen Shorthander auf dem Schläger, doch Vehanen hatte etwas dagegen. Auch Marcel Kurth (18.) kam nicht am Finnen vorbei. "Wir sind sehr gut im Spiel. Wir müssen nur unsere Chancen besser nutzen", war Goc zu diesem Zeitpunkt – auch angesichts der 12:7-Torschüsse seines Teams – noch zuversichtlich.

Starker, aber unbelohnter erster Abschnitt – schwacher Start mit Konsequenzen in den zweiten Durchgang. Auf einmal ließen die nun zu passiven Wild Wings den Berlinern zu viel Raum. Spencer Machacek (26.) und Frank Hördler (28.) bedankten sich, sorgten mit dem 3:0 der Eisbären für die Vorentscheidung. So sieht Effektivität aus. Das "Spielchen" ging – zunächst – so weiter. Andreé Hult (29.) scheiterte am starken Vehanen, Sven Ziegler (37.) überwand Dustin Strahlmeier. Doch dann sorgte Uli Maurer (37.) mit dem 1:4 für ein Lebenszeichen der Schwenninger, die nun aber auch in Sachen Torschüsse mit 15:21 in Rückstand lagen.

Schaffen die Wild Wings im letzten Abschnitt noch die Wende? Nach dem fünften Berliner Treffer durch Barry Tallackson (45.) sah es überhaupt nicht danach aus. Doch Einstellung und Moral stimmten. Simon Gysbers (48.) und Marc El-Sayed (49.) sorgten mit einem Doppelschlag innerhalb von 25 Sekunden für neue Hoffnung. Wer weiß, was passiert wäre, hätte Istvan Bartalis wenige Augenblicke später den Anschlusstreffer erzielt? Die Eisbären beantworteten diese Frage danach, indem sie den Vorsprung – trotz des Anrennens der Wild Wings – sicher verwalteten.

Wild Wings – Eisbären 3:5 (0:1, 1:3, 2:1). Tore: 0:1 Fischbuch (12:05), 0:2 Machacek (25:45), 0:3 Hördler (27:52), 0:4 Ziegler (36:02), 1:4 Maurer (36:38), 1:5 Tallackson (44:22), 2:5 Gysbers (47:59/5:4), 3:5 El-Sayed (48:24). Strafen: Wild Wings 10 – Eisbären 12. Schiedsrichter: Daniels (Gelsenkirchen), Köttstorfer (Rosenheim). Zuschauer: 3433.