Bei den Schwenningern feierte Andreé Hult (rechts) sein Comeback. Foto: Sigwart

Eishockey: Das lange Warten lohnt sich - 2:1-Heimsieg gegen direkten Kontrahenten aus Iserlohn.

Die Wild Wings feierten am Sonntagabend einen im Kampf um den zehnten DEL-Rang enorm wichtigen 2:1-Heimsieg gegen den direkten Kontrahenten aus Iserlohn.

Zwei Schwenninger kamen zurück, zwei gesellten sich zu Simon Danner und Marc El-Sayed auf die Bank der verletzten Spieler. Die Stürmer Andreé Hult und Tobias Wörle feierten gegen die Roosters also ihr Comeback, die Verteidiger Kyle Sonnenburg (Cut im Gesicht) und Jussi Timonen (Oberkörperverletzung) mussten nach dem 5:4-Erfolg in Krefeld passen. Iserlohn musste auf Boris Blank verzichten, der sich beim 2:1 nach Penaltyschießen gegen Bremerhaven – dem vierten Sieg in Folge – verletzt hatte.

Obwohl Tim Bender (3.) und Mirko Höfflin (5.) erste Chancen hatten, taten sich die Wild Wings in einem zerfahrenen ersten Drittel schwer gegen zunächst defensive Roosters, die dann aber das Heft in die Hand nahmen. Goalie Dustin Strahlmeier rettete stark gegen Combs (14.) und Florek (19.). Spielfluss kam zwischen den beiden ungefährlichsten DEL-Teams in den ersten 20 Minuten – 7:22 Schüsse aus Sicht der Schwenninger – kaum auf.

Der 24. Versuch der Roosters zappelte im Netz. Florek (23.) hatte sich nach einem Hult-Fehler im Aufbauspiel auf seine Art und Weise bedankt. Spielaufbau, Passspiel oder auch Zweikampfverhalten in der eigenen Zone, die 3395 Zuschauer sahen in der Folge oft ratlose Wild Wings. Dann hatte Bonsaksen aber ein Geschenk für Will Acton parat. Der Schwenninger Kapitän nutzte den unnötigen Scheibenverlust des Roosters-Verteidigers zum überraschenden 1:1 (29.).

Das Tor setzte bei den Wild Wings neue Kräfte frei. Bis zur 40. Minute verdiente sich Schwenningen den Ausgleich. "Es ist das erwartet schwere Spiel für uns, denn Iserlohn ist nach dem Trainerwechsel euphorisch. Sie gehen hart drauf und spielen ein gutes Forechecking. Wir müssen an die guten zehn Minuten nun anknüpfen", gab Verteidiger Dominik Bittner die Richtung für das letzte Drittel vor.

Seine Teamkollegen hielten sich an diese Vorgabe. Schwenningen machte Druck, erhöhte gegen nun zu passive Roosters deutlich die Schlagzahl. Istvan Bartalis (41.), Markus Poukkula (45.), Marcel Kurth (50.) und Höfflin (51.) hatten die Führung auf dem Schläger, bevor das lange Warten begann.

Tim Bender (54.) hatte die Scheibe über die Linie gestochert, doch die Referees brauchten viele Minuten, bis sie nach dem Videobeweis auf Treffer entschieden. "Ich hatte selbst keine Ahnung, ob das ein Tor war", lachte später Bender. Der erneut starke Strahlmeier hielt den wichtigen Dreier fest, welchen sich die Wild Wings mit einer Leistungssteigerung – in allen Bereichen – in der zweiten Spielhälfte verdient hatten.

"Ich bin selbst überrascht, welche Energie wir gefunden haben. Aber nach dem 1:1 war diese da", war Coach Pat Cortina nach dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende stolz auf sein Team. "Der Knackpunkt der Partie war das 1:1", meinte der neue Roosters-Trainer Rob Daum.

Wild Wings – Iserlohn 2:1 (0:0, 1:1, 1:). Tore: 0:1 Florek (22:18), 1:1 Acton (28:35), 2:1 Bender (53:01). Strafen: Wild Wings 6 -– Iserlohn 8. Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld)/Klein (Stuttgart). Zuschauer: 3395.