Schwenningens Damien Fleury bringt Marcel Noebels (vorne) ins Straucheln. Foto: City-Press

Eishockey: 0:4 im Mitteldrittel: kaltschnäuzige Eisbären nutzen Schwenninger Fehler aus

Das neue Jahr beginnt für die Wild Wings, wie das alte geendet hat: mit einer Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga. Die Schwenninger gingen nach einem 70 Sekunden langen Tiefschlaf im Mitteldrittel mit 0:5 gegen die Berliner Eisbären unter. "Keine Ahnung, was da los war", sagte Verteidiger Tim Bender nach der Partie, "da sind wir irgendwie auf den Aus-Knopf gekommen."

Es waren verhängnisvolle 70 Sekunden, die vor der 36. Spielminute vergangen waren. Drei Tore hatten die Berliner in dieser Zeit erzielt. Zunächst war es Michael Dupont, der zum 2:0 für Berlin traf. Nach einer Rettungstat von Goalie Dustin Strahlmeier gegen Sean Beckman, zog Dupont von der blauen Linie ab. Die Scheibe sprang Kalle Kaijomaa an die Hüfte und von dort ins Tor.

Nur 17 Sekunden später legte Martin Buchwieser, der gegen die Wild Wings nach kurzer Verletzungspause sein Comeback gab, den dritten Berliner Treffer nach. Nach einem Abpraller vor dem Schwenninger Tor reagierte er am schnellesten und staubte zum 3:0 ab.

Und es kam noch dicker: Erneute 54 Sekunden später gab es nach einem Foul von Kai Herpich an Daniel Fischbuch Penalty für die Eisbären. Fischbuch ließ sich beim Strafstoß nicht lange bitten und hämmerte den Puck mit 135 Kilometern pro Stunde zum 4:0 in die Maschen. Damit erfüllte er die Vorgabe von Trainer Uwe Krupp. Dieser sagt gerne, "dass man vier Tore braucht, um zu gewinnen."

Doch damit war der Berliner Tor-Regen im zweiten Spielabschnitt nicht beendet. In der 40. Minute erzielte Louis-Marc Aubry das 5:0. Die Schwenninger Mannschaft zeigte sich bei diesem Gegentreffer sichtlich geschockt.

Petri Vehanen treibt Will Acton und Co. bis zur Verzweiflung

Nach einem Scheibenverlust im Spielaufbau stand Marcel Noebels nach nur einem Pass ganz allein vor dem Schwenninger Tor. Dort konnte er lange überlegen, spielte die Scheibe dann quer vor das Gehäuse. Der Puck sprang vom Schlittschuh von Simon Danner vor den Schläger von Aubry. "Wir haben uns zu viele dumme Scheibenverluste geleistet", fasste Mirko Höfflin zusammen. Die Eisbären nutzten die Fehler kaltschnäuzig aus.

Bis zum 0:2 in der 45. Minute hatten die Schwenninger dabei noch mindestens ebenbürtig agiert, ihre Chancen aber nicht verwertet. Großen Anteil daran hatte Berlins Keeper Petri Vehanen. Er verhinderte im ersten Drittel etliche Möglichkeiten der Wild Wings. So ließ er Kapitän Will Actin oder Stefano Giliati, die gemeinsam mit Markus Poukkula eine starke erste Reihe bildeten, reihenweise verzweifeln. "Wir haben ein paar Riesenchancen nicht genutzt, dann einmal nicht aufgepasst und dann stand es 0:1", ärgerte sich Mirko Höfflin. Den ersten Treffer des Abends hatte Marcel Noebels bereits in der zwölften Minute erzielt. "Das war eine enge Partie. Obwohl es jetzt nicht so aussieht", gab Berlins Frank Hördler zu.

Eisbären Berlin – Wild Wings 5 :0 (1:0, 4:0, 0:0). Tore: 1:0 Marcel Noebels (12:19), 2:0 Michael Dupont (34:04), 3:0 Martin Buchwieser (34:21), 4:0 Daniel Fischbuch (35:15), 5:0 Louis-Marc Aubry (39:07). Strafen: 4/4. Schiedsrichter: Marc Iwert (Harsfeld), Benjamin Hoppe (Frankfurt am Main), Zuschauer: 9792.