Die große Chance zum 1:1: Will Acton scheitert am Münchner Goalie David Leggio. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwache Wild Wings erleben 2:6-Heimniederlage gegen Meister. Mit Videos

Der deutsche Meister war am Sonntag mindestens eine Nummer zu groß. Die Wild Wings verloren nicht nur gegen München mit 2:6, auch die Rote Laterne leuchtet wieder in Schwenningen. Die Pre-Play-offs rücken immer mehr in weite Ferne.

"Es wird ein enges Spiel", prognostizierte der Münchner Yannic Seidenberg kurz vor dem ersten Bully. Es kam anders. Schwenningen wirkte ratlos, machte es den "Roten Bullen" zu einfach. München musste längst nicht sein Potenzial ausreizen, um die Punkte einzufahren.

Die "Roten Bullen" legten gleich ein hohes Tempo vor, doch die erste Großchance hatte auf der anderen Seite Markus Poukkula (5.), der freistehend an EHC-Goalie Leggio scheiterte. "Den hätte ich machen können", meinte später der Finne. Ausgerechnet in Überzahl, eigentlich eine Schwäche des Meisters, stellte München nach Treffern von Kahun (12.) und Wolf (15.) die Weichen auf Sieg. Die nächste Unsicherheit der Schwenninger Defensivleute, die einfach zu weit weg von ihren Gegenspielern standen, nutzte Macek (17.). Besser als Topscorer Will Acton (14.), der zuvor bei einem Unterzahl-Break in Leggio seinen Meister gefunden hatte, machte es Daniel Schmölz (19.), der mit dem 1:3 wieder für Hoffnung bei den Wild Wings sorgte. "Im zweiten Drittel werden wir besser spielen", versprach der Schwenninger Torschütze. Leere Worte.

Christensen brauchte im Mittelabschnitt ganze 43 Sekunden, um auf 4:1 zu erhöhen. München verwaltete anschließend gegen harmlose Wild Wings ohne jede Mühe die Führung bis zur zweiten Pause. Schussstatistik nach 40 Minuten gefällig? 40:15 für den Meister.

"Nur noch fünf Tore", hofften die EHC-Fans nach dem fünften Treffer durch Joslin (46.) sogar auf ein zweistelliges Ergebnis. So schlimm kam es nicht, da München einen Gang zurückschaltete und István Bartalis (58.) noch das 2:5 gelang. Den Schlusspunkt setzte aber der Münchner Macek (60.).

"Wir haben zu viele Strafen kassiert. Dazu haben wir uns zu viele Scheibenverluste geleistet. Ich glaube aber weiter an meine Mannschaft", betonte Wild-Wings-Coach Pat Cortina, der weiter auf Joey MacDonald, Jake Hansen und Sascha Goc verzichten musste, nach der 2:6-Heimniederlage. Bullen-Bändiger Don Jackson war dagegen erleichtert, dass der DEL-Etat-Krösus aus München nach der peinlichen 1:3-Heimpleite gegen Finanz-Schlusslicht Bremerhaven in die Erfolgsspur zurückgefunden hatte. "Das Ergebnis war gut. Wir müssen uns aber in Sachen Abschlussverhalten weiter verbessern", dachte Jackson an die 71 Schüsse der "Roten Bullen" auf das Schwenninger Gehäuse.

Wild Wings – München 2:6 (1:3, 0:1, 1:2). Tore: 0:1 Kahun (11:11/4:5), 0:2 Wolf (14:24/4:5), 0:3 Macek (16:21), 1:3 Schmölz (18:21), 1:4 Christensen (20:43), 1:5 Joslin (45:30), 2:5 Bartalis (57:16), 2:6 Macek (59:31/4:5). Strafen: Wild Wings 12 – München 4. Schiedsrichter: Hunnius (Berlin)/Iwert (Harsefeld). Zuschauer: 3512.