Kapitän Simon Danner (Mitte) und Verteidiger Dominik Bittner beglückwünschen Andreé Hult (links), den zweifachen Torschützen der Wild Wings. Foto: Masorat

Eishockey: Bei den Fischtown Pinguins heißt es für DEL-Schlusslicht am Ende 4:3 nach Verlängerung.

DEL-Schlusslicht Schwenningen feierte am Sonntag den ersten Saisonsieg gegen Bremerhaven. Bei den Fischtown Pinguins hieß es am Ende 4:3 nach Verlängerung. Für Bremerhaven war es die siebte Niederlage in Folge.

Fünf Verteidiger und immerhin zwölf Stürmer: Coach Paul Thompson setzte – bis auf Junioren-Angreifer Chris Bauhof – auf den Kader, der am Freitag beim 3:5 Berlin Schützenhilfe in Sachen Play-offs geleistet hatte. Für Angstgegner Bremerhaven ging es darum, nicht nur im vierten Saisonspiel den vierten Sieg gegen die Wild Wings einzufahren, sondern die Negativserie zu beenden und somit mit einem Dreier die direkten Play-off-Ränge nicht aus den Augen zu verlieren.

16:3 Torschüsse, 20:8 gewonnene Bullys und 2:6 Strafminuten: Bremerhaven bestimmte im ersten Drittel die Partie, doch Schwenningen konterte den 0:1-Rückstand durch Chad Nehring (5.) – der 150. Gegentreffer im 47. Saisonspiel – durch Rihards Bukarts (7.), der die erste Chance des Schlusslichts eiskalt ausgenutzt hatte.

Nach 28 Minuten hatten die Wild Wings immerhin schon sieben Torschüsse verbucht. Aber auch die Versuche Nummer drei (21./Andreé Hult) und sieben (28./Mirko Höfflin) – das 100. Saisontor der Schwenninger – zappelten im Netz von Goalie Tomas Pöpperle. Hätte Ville Korhonen (34.) gegen sichtlich geschockte Gastgeber etwas besser gezielt, wäre schon eine Vorentscheidung fällig gewesen. So führten extrem effektive Schwenninger nach 40 Minuten beim Angstgegner mit 3:1.

Daran hatte auch Goalie Dustin Strahlmeier mit zahlreichen Paraden einen großen Anteil. "Wir müssen im letzten Drittel weiter so stabil stehen. Und dann zuschlagen, wenn Bremerhaven irgendwann richtig aufmachen muss", meinte Mirko Höfflin vor den letzten 20 Minuten.

In diesen machten die Fischtown Pinguins gleich viel Druck. Als Kyle Sonnenburg in der Kühlbox saß, verkürzte der Ex-Schwenninger Brock Hooton (47.) auf 2:3. Erneut hatte das viertbeste Powerplay-Team der DEL in Überzahl zugeschlagen. Klar, dass der Gastgeber sofort auf den Ausgleich drängte. Als Strahlmeier einen Schuss gegen die Maske abbekommen hatte, setzte Mark Zengerle (54.) entscheidend nach. Die Referees gaben nach Videobeweis den umstrittenen Treffer, der Bremerhaven den Weg in die Overtime ebnete. In dieser spekulierten die Pinguins mit einer Strafe für Schwenningen, doch der Pfiff blieb aus. Im Gegenzug tütete Hult mit seinem elften Saisontreffer den Zusatzpunkt ein. "Wir können zufrieden sein", so der Matchwinner und Doppelpacker aus Schweden.

So sah es auch Paul Thompson. "Wir haben gegen dieses körperlich starke Team dagegengehalten. Das war wichtig", betonte der Bändiger der Wild Wings. "Schwenningen hat seine Chancen eiskalt verwertet. Wir nicht. Dabei haben wir sehr großen Aufwand betrieben", meinte Pinguins-Coach Thomas Popiesch.

Bremerhaven – Wild Wings 3:4 (1:1, 0:2, 2:0, 0:1) n.V. Tore: 1:0 Nehring (4:21/5:3), 1:1 Bukarts (6:25), 1:2 Hult (20:53), 1:3 Höfflin (27:25), 2:3 Hooton (45:16/5:4), 3:3 Zengerle (53:05), 3:4 Hult (61:21). Strafen: Bremerhaven 8 + 20 (Urbas) – Wild Wings 14. Schiedsrichter: Stephan Bauer (Nürnberg), Aleksi Rantala (Finnland). Zuschauer: 4581.