Dieses Erfolgserlebnis gegen München tat gut. Die beiden Schwenninger Angreifer Andrée Hult und Stefano Giliati freuen sich. Foto: Sigwart

Eishockey: Im neuen System von Coach Thompson ist mehr Spielfreude zu erkennen. Mit Video

"Dieser Sieg tut unserer Mannschaft gut", so freute sich der neue Schwenninger Coach Paul Thompson über den 4:3-Coup nach Verlängerung gegen den DEL-Titelverteidiger München. Am Sonntag (14 Uhr) geht es für die Wild Wings in Nürnberg weiter.

Der Neue bleibt bescheiden

Für Paul Thompson war das erste Spiel seiner Mannschaft auch persönlich äußerst wichtig. "Ich habe sehr viele neue Erkenntnisse über das Team gewonnen. Wir hatten ja einige Dinge in unserem Spiel verändert, haben aber im ersten Drittel noch zu viele Fehler in der Defensive gemacht. Im zweiten Drittel lief es besser. Ich freue mich für die Jungs, dass sie am Ende einen Weg gefunden haben, dieses Spiel noch zu gewinnen. Mit ihrem tollen Charakter haben sie sich das auch verdient", blieb der 53-jährige Brite bei seinem perfekten Debüt aber insgesamt bescheiden.

Sein Münchner Kollege Don Jackson war nicht so sehr von der Kampfstärke der Wings überrascht ("Diese hatte ich erwartet"), "aber wir müssen daraus lernen, dass wir am Ende – trotz unserer Erfahrung – bei einer 3:2-Führung nicht die Scheibe aus der eigenen Zone herausbekommen haben".

Glücklicher Andrée Hult

Beim Angreifer, der auch zuletzt in Schwenningen sehr in der Kritik stand, platzte mit seinen beiden ersten Saisontreffern am Donnerstag der Knoten. Er ist nicht der einzige im Team, dem das neue Spielsystem von Thompson (schnelles Umschaltspiel nach vorne – aggressives Forechecking) sehr entgegenkommt. "Natürlich macht es für einen Spieler mehr Spaß mit der Scheibe zu agieren, als ohne", verkniff sich der Schwede nicht einen kleinen Seitenhieb in Richtung der Spielstrategie von Pat Cortina.

Die Taktik von Thompson mag den Wild Wings mehr liegen, aber sie birgt auch (noch) ein gewisses Risiko. Wenn bei Scheibenverlust die Rückwärtsbewegung nicht passt, entstehen große Lücken im Defensivbereich. Spielerisch recht liederlich auftretende Münchner schlugen aus den noch zu großen Fehlerquellen in diesem Schwenninger Bereich zu wenig Nutzen. Auch Andrée Hult ist klar: "Diese Fehler hinten müssen und werden wir schnell abstellen."

Auf nach Nürnberg

Die Wild Wings gastieren am Sonntag bei einem Nürnberger Team, das bislang auch zu den negativen Überraschugen in der DEL zählt, vor dem Freitag-Spieltag auf dem drittletzten Platz rangierte. Der Ex-Schwenninger Top-Scorer Will Acton wird bei den Ice Tigers bereits als "Fehleinkauf" abgestempelt, weil in vielen Spielen auch zu passiv.

Bei den Wild Wings könnten die beiden Verteidiger Jussi Timonen und Kyle Sonnenburg, die angeschlagen gegenMünchen früher rausmussten, wieder dabei sein.