Sein Start bei den Wild Wings: Paul Thompson erklärt an der Tafel die ersten Trainingsübungen. Foto: Sigwart

DEL: 53-jähriger Brite stellt sich in Schwenningen vor. Kann er die Negativserie beenden? Mit Video

Der neue Coach Paul Thompson hat beim DEL-Schlusslicht Schwenningen seine Arbeit aufgenommen. Am Montagmittag leitete der 53-jährige Brite die erste Einheit bei den Wild Wings, die zuletzt eine freie Woche aufgrund der Deutschland-Cup-Pause genießen konnten. Sein Debüt hat Thompson bereits am Donnerstagabend – ausgerechnet dann gibt der Titelverteidiger aus München seine Visitenkarte ab.

Seine ersten Schritte

Seit Freitag ist Paul Thompson in Schwenningen. Seine Familie – er ist Vater von Sohn Ross (16) und Tochter Georghia (21) – bleibt im englischen Sheffield. Der neue Coach ist "sehr stolz darauf, dass ich diese Chance bei den Wild Wings erhalte. Es ist bisher mein schwierigster Job, aber es ist auch eine sehr spannende Herausforderung. Ich hatte in den Gesprächen mit Jürgen Rumrich und Michael Werner (einer der beiden Wild-Wings-Geschäftsführer) sofort ein sehr gutes Gefühl."

Nach seiner Ankunft am Neckarursprung führte Paul Thompson zunächst intensive Gespräche mit seinem Trainerstab – und auch mit Kapitän Simon Danner. Dazu studierte er einige vergangene DEL-Spiele seines neuen Teams per Video. Seine ersten Erkenntnisse: "Wir müssen vor allem die Chancenverwertung verbessern – ebenso das Powerplay. Die bisherigen Zahlen sprechen ja für sich."

Kurz vor seiner ersten Trainingseinheit am Montag stellte er dem Team seine Grundidee vor. 75 Minuten dauerte dann die Arbeit auf dem Eis. Auf beiden Seiten war der erste Eindruck positiv: "Die Mannschaft kann auf einem hohen Niveau arbeiten, ist laufstark", so der 53-Jährige. "Der neue Trainer hat eine klare Linie und fordert viel", zeigt sich zum Beispiel Verteidiger Dominik Bittner von der Arbeitsweise Thompsons angetan.

Am Montag sprach der Neue auch individuell mit den Torhütern und den Verteidigern. Am Dienstag sind – neben zwei Einheiten – dann die Stürmer an der Reihe. "Es ist mir sehr wichtig, schnell alle Spieler gut kennenzulernen. Ich will ihnen zeigen, dass ich ihnen ein großes Vertrauen entgegenbringe." Außerdem werden die Wild Wings bei der Stürmersuche in Nordamerika dranbleiben. Der neue Coach will sich noch einen Eindruck verschaffen, welchen Angreifertyp er exakt braucht.

Play-offs bleiben das Ziel

"Dafür arbeiten wir ja täglich hart", betont Paul Thompson. Was er spielerisch sofort verändern möchte? "Mehr Aggressivität" im Spiel nach vorne – wünscht er sich nach seinen ersten Videostudien.

Auch Fußball gespielt

Der große Fan von Birmingham City spielte als Jugendlicher selbst erfolgreich in England Fußball, ehe er aber dem Eishockey den Vorzug gab. Mit 25 Jahren beendete eine schwere Rückenverletzung seine aktive Karriere. Danach schlug der Student für Sportwissenschaften die Trainer-Laufbahn ein. Wie er ein Team führt? "Hart und weich, aber vor allem fair", stellt Paul Thompson klar.