Eishockey soll in Bad Liebenzell wieder einen Aufschwung erleben. Foto: Kraushaar

Eishockey: Landestrainer Markus Eberl vermittelt beim ESC Bad Liebenzell Aufbruchstimmung.

Bad Liebenzell - In den vergangenen Jahren ist es ruhig geworden in Sachen Eishockey in Bad Liebenzell. Im Polarion, in der Vergangenheit eine Hochburg in der Region, spielen heute nur noch die "Outlaws" (Hobbyteam des ESC) und die Jugend.

Die "Outlaws" sowie die Jugend sind mal mehr mal weniger aktiv. Ihr unermüdlichen Trainer ist Peter Loncak.

Derzeit hat der Simmozheimer wieder strahlende Augen. "Das hier ist mein Leben", schwärmt der 73-Jährige, wenn er auf den Eishockey-Nachwuchs blickt.

Premiere im Polarion

Kürzlich tummelten sich mehr als 30 Jugendliche im Polarion, hoch motiviert und diszipliniert. Das hatte einen Grund. Erstmals war der neue Landestrainer des Eissport-Verbandes Baden-Württemberg (EBW) im Stadion. Markus Eberl, Ex-Profi mit Stationen in Bietigheim, Heilbronn, Landshut, München und als Junior 1999 bei der U 20 Weltmeisterschaft in der Nationalmannschaft musste 2006/07 seine Karriere wegen einer Augenverletzung beenden.

Seine zweite Laufbahn begann Eberl in der Jugendarbeit beim EHC Straubing. Von 2013 bis 2015 war er für den Nachwuchs in Landshut, ab Juni 2015 bei Bietigheim-Bissingen zuständig. Im September 2016 trat er beim EBW die Nachfolge des Gechingers Josef Goc an, der altersbedingt ausschied. Der Wahl-Rutesheimer Eberl – seine Frau kommt aus Rutesheim – hat jetzt natürlich einen kurzen Weg ins Polarion und den will Bernd "Jojo" Schmidt nutzen. "Wir bleiben auf jeden Fall in Verbindung", so der ehemalige ESC-Stürmer, der zusammen mit Peter Loncak und Yannik Scheibner das Jugendtraining leitet. Immer dienstags und alle zwei Wochen am Samstag von 8 und 9.30 Uhr können die Jugendlichen im Polarion auf das Eis. Für Markus Eberl zu wenig.

Training kommt an

"Ziel muss es sein, mehr Kinder zum Eishockey zu bekommen, denn ohne Nachwuchs sterben die Eisflächen aus", so der Landestrainer. Dessen Training kam an, was auch Eberl sichtlich Spaß bereitete. "Die sind sehr lernwillig", so sein erster Eindruck.

Und der Ex-Profi legte nach. "Die Kinder brauchen neben dem reinen Eishockey eine Laufschulung, das funktioniert nicht während eines Publikumlaufs, da sind ganz andere Bewegungen gefordert". Er empfahl dem ESC zusätzlich einmal in der Woche in eine Sporthalle zu gehen. "Viele Bewegungsabläufe lassen sich auch da trainieren", bot er Hilfestellung an.

Darüber hinaus sorgte die Ankündigung, wonach der eine oder andere mit einer Einladung zu einem Stützpunkt-Training rechnen kann, für zusätzliche Motivation bei Eltern und Betreuern.

ESC-Vorsitzende Helga Scholl hörte sich die Ideen und Anregungen aufmerksam an. "Ganz klar, unser Fernziel ist es, wieder am Spielbetrieb teilzunehmen", ließ sie sich von der Aufbruchsstimmung anstecken.