Diese Szene war in Krefeld typisch für das Schwenninger Spiel in der zweiten "Hälfte". Die Defensive der Wild Wings schwamm nach einem 4:0 gewaltig. Aber es gab ein Happy End. Foto: Eibner

Eishockey: Schwenninger führen in Krefeld 34 Minuten lang Regie - am Ende wird daraus ein glückliches 5:3.

Krefeld – Wild Wings 3:5 (0:2/2:2/1:1). Die Wild Wings haben am Dienstagabend in Krefeld ein kurioses Spiel mit 5:3 gewonnen und können vorübergehend die Rote DEL-Laterne an Wolfsburg abgeben.

Fast hätten die Schwenninger eine 4:0-Führung verspielt! Torhüter Dustin Strahlmeier unterliefen zwar dicke Patzer, doch am Ende hielt er den Sieg fest. "Wir hatten wieder einige Hänger drin, aber wichtig ist dieser Sieg", betonte der Wild-Wings-Goalie.

Coach Paul Thompson musste auf den gesperrten Verteidiger Dominik Bittner verzichten, ebenso kurzfristig auf den erkrankten Kyle Sonnenburg. Rihards Bukarts kehrte nach zwei Spielen wieder von der Tribüne zurück – weiter zuschauen musste Tobias Wörle.

Die Anfangsphase war unaufgeregt, bis die Schwenninger aber dann durch Mirko Höfflin (12.) nach einem Konter mit 1:0 in Führung gingen. Diesem Treffer war eine schnelle Kombination über Kapitän Simon Danner und Marcel Kurth vorausgegangen. Wenig später (13.) parierte der Krefelder Schlussmann Dimitri Pätzold einen aufs kurze Eck angesetzten Schuss von Istvan Bartalis. Die Wild Wings fanden immer besser ins Spiel. In der 17. Minute verlor Pätzold hinter seinem Kasten die Scheibe an Bartalis, der clever Andrée Hult vor dem Tor bediente – 2:0 für die Neckarstädter. Sie schienen nun auf Kurs. In die erste Pause wurde das Krefelder Team mit Pfiffen der Zuschauer begleitet. Schwenningens Verteidiger Mirko Sacher gefiel indes bis hierhin das Spiel seiner Mannschaft: "Wir ziehen unser System super durch, setzen die Krefelder in deren Drittel unter Druck."

Krefelds Trainer Brandon Reid muss in der ersten Pause in der Kabine etwas lauter geworden sein, denn sein Team präsentierte sich ab dem zweiten Abschnitt offensiv stärker. Aber in diese Druckphase hinein schlugen die Gäste eiskalt zu: Nach einem langen Pass von Simon Danner vollendete der starke Anthony Rech zum 3:0 (33.) – 30 Sekunden später war Istvan Bartalis vor dem Tor der Pinguine zur Stelle, als er eine scharfe Hereingabe von Rech zum 4:0 vollstreckte. Dimitri Pätzold wollte nicht mehr weitermachen und machte Ilia Proskuryakov Platz.

Doch dann erlaubten sich Dominik Bohac und auch Torhüter Dustin Strahlmeier noch im zweiten Drittel zwei dicke Patzer, die von Martin Schymainski (37.) und dem Schweden Jacob Berglund zum 2:4 (38.) genutzt wurden. Es bahnte sich ein interessantes Schlussdrittel an.

Gleich nach Wiederbeginn hatte der junge Verteidiger Boaz Bassen die Chance zum 5:2. Auf der anderen Seite schien Dustin Strahlmeier von allen guten Geistern verlassen zu sein, als er die Scheibe in Volleyball-Manier bei einem Angriff der Rheinländer vor seinen Kasten warf und Philip Bruggisser dankend das 3:4 erzielte (46.). Unglaublich, wie die Wild Wings nun in der Defensive "schwammen". Aber die überlegenen Krefelder (66 Schüsse) fanden keinen Weg, um Strahlmeier noch einmal zu überwinden. Sieben Sekunden vor dem Ende sorgte Philip McRae per empty-net-goal für den schmeichelhaften 5:3-Sieg.

Tore: 0:1 Höfflin (11:26), 0:2 Hult (16:12). 0:3 Reh (32:58), 0:4 Bartalis (33:28), 1:4 Schymainski (36:39), 2:4 Berglund (37:18), 3:4 Bruggisser (45:57), 3:5 McRae (59:53/5:6).

Strafen: Krefeld: 4 – Wild Wings: 4.

Schiedsrichter: Gogulla Rantala (Düsseldorf/Finnland).

Zuschauer: 2894.