Enttäuschung beim SERC: in der Mitte Andree Hult (12), rechts Anthony Rech (18) Foto: Sigwart

Eishockey: Im Schwenninger Hexenkessel Helios Arena setzen sich Grizzlys Wolfsburg mit 3:2 durch. Mit Video

Saisonende für die Wild Wings. In einem begeisternden Heimspiel zogen sie am Freitag gegen Wolfsburg – entscheidend in der ersten Playoff-Runde – mit 2:3 knapp den Kürzeren.

Die Wolfsburger haben allerdings nicht unverdient nach zwei Spielen in der ersten Playoff-Runde das Viertelfinale (ab Dienstag) gegen die Berliner Eisbären erreicht. Die Wild Wings können trotz ihres Ausscheidens natürlich sehr stolz auf ihre Saison sein. Dementsprechend wurden sie nach dem Schlusszeichen auch in der ausverkauften Arena gefeiert. "Schade, dass die Serie vorbei ist", konstatierte Wild-Wings-Coach Pat Cortina, "aber ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir uns noch Chancen zum Sieg erarbeitet haben."

Bei den Gastgebern fielen nicht nur weiterhin Istvan Bartalis und Mirko Sacher aus – auch Verteidiger Dominik Bittner musste kurzfristig passen. Vor dem zweiten Spiel der Serie "Best of three" und nach dem 3:4 in Partie 1 hatte es der frühere Schwenninger Kapitän Andi Renz schon drastisch ausgedrückt: "Auf der Mannschaft lastet der Druck der ganzen Stadt."

Hier gibt es den Liveticker vom zweiten Pre-Playoff-Spiel zum Nachlesen

Wolfsburgs bald scheidender Trainer Pavel Gross zeigte einmal mehr seine Klasse in dem Hexenkessel Helios-Arena. Er hatte sein Team taktisch in Schwenningen hervorragend eingestellt.

Der Vorjahresvizemeister ließ sich von Beginn an nicht das Spiel der Wild Wings aufdrücken, sondern versuchte schnell, selbst Regie zu führen. Die Rechnung ging gleich im ersten Drittel für die Grizzlys auf. In der vierten Minute verwandelte bei den Gästen Sebastian Furchner seinen abgeprallten Lattenschuss gleich noch selbst zum 1:0. Vor dem 2:0 der Wolfsburger verteidigten die Wild Wings nicht gut – Stephen Dixon traf (13.). Nur zwei klare Möglichkeiten hatten die Schwenninger im ersten Abschnitt durch Stefano Giliati (5.) und Marc El-Sayed. Auch Schwenningens Angreifer Uli Maurer wusste in der ersten Drittelspause, das dies von seinem Team noch lange nicht genug war: "Wir haben zu wenig Scheibenbesitz und müssen unser Spiel nun schnell finden."

Die Pressekonferrenz nach dem Spiel

Eiskalt erwischte es die Neckarstädter 42 Sekunden nach Wiederbeginn. Mit dem ersten Angriff erzielten die Grizzlys durch Brent Aubin das 3:0. Wer nun aber glaubte, der Fisch wäre für Wolfsburg geputzt, der wusste noch gar nichts von dem in dieser Saison hervorragenden Charakter der Wild Wings. Damien Fleury verkürzte (23.) auf 1:3 – Will Acton (39.) sorgte für das 2:3. Schwenningens Verteidiger Tim Bender erklärte in einer kurzen Pause zwischendurch: "Wir haben den Glauben auch nach dem 0:3 nicht verloren." Die Partie war vor dem Schlussdrittel dank aufopferungsvoll kämpfender Schwenninger wieder offen. "Getragen von diesen Zuschauern, kannst du so ein Ding noch drehen", vermutete auch Andi Renz zu diesem Zeitpunkt.

Akkustisch voll angepeitscht von begeisterten Zuschauern marschierten die Wild Wings dann in den letzten 20 Minuten auf das Tor von Grizzly-Keeper Gerry Kuhn, doch die orangefarbene Mauer hielt – selbst bei der klarsten Chance von El-Sayed (50.). Am Ende reichte es für großartige Schwenninger nicht mehr.

Sie können stolz auf ihre Saison sein. Enthusiastisch wurden die Schwenninger nach ihrem Ausscheiden minutenlang von ihren Fans noch – unter anderem mit dem Song "Danke für das Wild-Wings-Jahr" – gefeiert.

Der Kader wird in Schwenningen größtenteils zusammenbleiben. Aber mit Damien Fleury (nach Iserlohn) soll allerdings schon ein Abgang feststehen.