Eishockey: Boyle öffnet den Knoten: Wild Wings fehlt bei 1:3-Niederlage in München die Kaltschnäuzigkeit

Schön gespielt – und trotzdem verloren. Die Wild Wings ereilte im ersten Donnerstagabendspiel der DEL-Saison das gleiche Schicksal wie gegen Mannheim. Trotz starker Leistung verloren die Schwenninger gegen den EHC München mit 1:3 (0:0, 0:2, 1:1). Dabei waren sie ein ebenbürtiger Gegner – mindestens. Phasenweise sogar das bessere Team. Doch der Deutsche Meister war einfach abgezockter.

München hatte nach dem schwachen Saisonstart etwas gutzumachen und legte rasant los. Pat Cortina wollte dem entgegenwirken und ließ Marcel Kurth und Istvan Bartalis die Reihen wechseln. Kurth ging zusammen mit Andrée Hult und Stefano Giliati aufs Eis, Bartalis mit Marc El-Sayed und Anthony Rech.

Zunächst hatten sie den Roten Bullen wenig entgegenzusetzen. Maximilian Daubner (6.) hatte die Riesenchance zum 1:0 – doch Dustin Strahlmeier war auf dem Posten.

Danach lief es für Schwenningen besser. Die Wild Wings standen sehr tief, machten die Räume dicht und konzentrierten sich aufs Kontern. Mirko Höfflin und Andrée Hult hatten gute Chancen, die Gäste in Führung zu bringen. Da lobte sogar Münchens Verletzter Verteidiger Konrad Abeltshauser in der 1. Drittel-Pause: "Das ist schon sehr gut anzuschauen, was Schwenningen hier spielt." Im zweiten Drittel wurde es sogar noch besser, was fehlte war das Tor. Markus Poukkula (25.) und Marc El-Sayed (27.) hatten das 1:0 auf dem Schläger, scheiterten aber jeweils an Danny aus den Birken, dem überragenden Mann im Münchner Dress. "Wir waren einfach nicht spritzig genug", konstatierte EHC-Stürmer Frank Maurer.

Doch, wenn es spielerisch nicht geht – dann eben mit Gewalt. Die Schwenninger machten nichts aus ihrer Überlegenheit. Stattdessen schlug der Meister zu. Daryl Boyle zog von der blauen Linie ab – und versenkte die Scheibe zum 1:0 (32.) oben links im Tor. "Das 1:0 hat München auftrieb gegeben – und uns zweifeln lassen", sagte Cortina nach der Partie. Jonathan Matsumoto legte dann aus dem Gewühl heraus das 2:0 (35.) nach. Damit war der Knoten geplatzt. Andreas Eder (38.) hatte bei seinem Pfostenschuss noch Pech. Keith Aucoin machte dann mit dem 3:0 in der 44. Minute alles klar. Der Deutsche Meister hat seine individuelle Klasse zum Sieg genutzt.

Doch auch danach hatten die Wild Wings noch zahlreiche Möglichkeiten, um noch einen Zähler mitzunehmen. Stefano Giliati verkürzte auf 1:3 (48.). Doch seine Kollegen scheiterten einfach zu oft an Danny aus den Birken.

Am Sonntag treffen die Wild Wings nun zu Hause auf die Krefeld Pinguine (14 Uhr). "Das sind die Spiele, die wir gewinnen müssen", erklärte Verteidiger Tim Bender.

EHC München – Wild Wings 3:1 (0:0, 2:0, 1:1). Tore: 1:0 Boyle (32.), 2:0 Matsumoto (25.), 3:0 Aucoin (44.) 3:1 Gilati (48.). Strafen: 8/10. Schiedsrichter: Mark Lemelin (USA) und Daniel Piechaczek (Landsberg). Zuschauer: 3180.