Der Schwenninger Ville Korhonen (rechts) setzt sich hier gegen Ice Tiger Tim Bender durch und traf für die Wild Wings zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Foto: Roger Müller

Eishockey: Perfekter DEL-Start: Nürnberg daheim mit 3:2 nach Verlängerung besiegt. Sonntag in Wolfsburg. Mit Video

Wild Wings – Nürnberg 3:2 nach Verlängerung (0:1, 1:1, 1:0, 1:0). Die DEL-Saison ist eröffnet. Die Schwenninger Wild Wings haben beim Start daheim vor 4077 Zuschauern in einem begeisternden Kampfspiel die Nürnberg Ice Tigers mit 3:2 nach Verlängerung bezwungen.

Den entscheidenden Treffer erzielte Verteidiger Benedikt Brückner. Wild-Wings-Trainer Pat Cortina freute sich sehr: "Das war eine charakterstarke Leistung meiner Mannschaft. Nach dem 1:2 haben wir sehr gut reagiert."

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Die erste spannende Frage des ersten Saisonabends war: Wie würden die Schwenninger Fans ihren im Frühsommer von Bord gegangenen Kapitän Will Acton empfangen? Die Antwort: Neutral. Die Ice Tigers hatten ihre beiden Neuzugänge in dieser Woche, Lalonde und Bassen, noch nicht dabei. Bei den Wild Wings fehlten Markus Poukkula, Istvan Bartalis und Kai Herpich.

In der fünften Minute gab es für die Mannschaft von Trainer Pat Cortina mit dem 0:1 – in Überzahl – eine eiskalte Dusche. Ein Schuss von Kalle Kaijomaa war in der Nürnberger Abwehr hängengeblieben – die Franken schalteten sofort um und schafften durch den abgezockten Philipe Dupuis die Führung. Der weitere Verlauf im ersten Drittel aus Sicht der Wild Wings? Stabil im Unterzahlspiel, aber vorne konnten nur zwei halbe Chancen durch Tobias Wörle und Neuzugang Philip McRae notiert werden.

Der knappe Vorsprung der Nürnberger in der ersten Pause ging in Ordnung. "Wir müssen läuferisch zulegen und uns mehr Chancen erspielen", hatte Wild-Wings-Center Marc El-Sayed nach den ersten 20 Minuten selbstkritisch erkannt. Sein Stürmerkollege Rihards Bukarts musste mit Adduktorenproblemen ausscheiden.

Und tatsächlich, die Schwenninger steigerten sich im Mitteldrittel, hatten nun mehr Zugriff aufs Spiel, kämpften um jeden Meter. Die Belohnung folgte in der 35. Minute als Ville Korhonen in Überzahl ein herrlicher Schuss in den Winkel des von Niklas Treutle betreuten Gäste-Gehäuses zum 1:1 gelang.

Die Wild Wings waren in den letzten Minuten des Mitteldrittels das stärkere Team, hatten dann jedoch großes Pech. In der letzten Sekunde vor der zweiten Pause schaffte Brett Festerling mit einem Distanzschuss die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 2:1-Führung der Gäste. Der Ex-Schwenninger und Neu-Nürnberger Tim Bender zeigte sich begeistert. "Es macht richtig Spaß, wieder hier zu spielen. Die Partie ist sehr intensiv."

Im Schlussabschnitt, zu dem Kajomaa nicht mehr erschien, warfen die Wild Wings weiterhin alles hinein – und wurden für eine großartige kämpferische Leistung auch belohnt. Mit einem Hammerschuss traf Stefano Giliati 153 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum verdienten 2:2.

Dann brach die vierte Minute der Verlängerung an, als Benedikt Brückner mit seinem Tor zum 3:2 den zweiten Punkt für die Wild Wings sicherte. Anschließend wurde die Mannschaft begeistert von ihren Fans gefeiert.

Die Wild Wings werden am Samstagfrüh noch trainieren, bevor sie die Reise nach Wolfsburg (Sonntag, 16.30 Uhr) antreten. Die Grizzlys haben ihr Team runderneut. Nach der langen Ära Pavel Gross ist Pekka Tirkkonen der neue Coach. Die Mannschaft wurde mit zwölf Neuzugängen verjüngt. Für den in der Vorbereitung verletzten National-Torhüter Felix Brückmann wurde mit dem früheren Münchner David Leggio Ersatz geholt.

Eine Revanche für die Neuauflage des Pre-Play-Duells zwischen Schwenningen und Wolfsburg sieht Coach Pat Cortina nicht mehr. "Wir haben ein neues Kapitel. Auch wenn Wolfsburg viele Veränderungen hatte, so bauen sie immer noch auf ein sehr strukturiertes Team."

Tore: 0:1 Dupuis (4:01/4:5), 1:1 Korhonen (34:15/5:4), 1:2 Festerling (39:59), 2:2 Giliati (57:23) – 3:2 Brückner (63:07).

Strafen: Wild Wings:6 – Nürnberg: 12.

Schiedsrichter: Klein/Stuttgart und Schukies/Herne.

Zuschauer: 4077.

Das sagt Wild Wings Manager Jürgen Rumrich zur neuen Saison: