Zu einem der schwersten Unfälle kam es bei Neubulach. Dort prallten zwei Fahrzeuge frontal aufeinander. Foto: Zink

Eisregen, Blitzeis, gefrierender Regen, Schnee: Wie angekündigt hat der Winter am Mittwoch in weiten Teilen Süddeutschlands besonders den Verkehr getroffen. Auch im Kreis Calw häuften sich die Unfälle. Einer der schwersten ereignete sich bei Neubulach.

Nordschwarzwald - So viel ist auf den Straßen nur selten los. Die Uhr zeigte gerade mal 10 Uhr morgens, als Simone Unger, Sprecherin des Polizeipräsidiums Pforzheim, am Mittwoch auf Nachfrage von bereits rund 20 Unfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums (Landkreise Calw, Freudenstadt, Enzkreis und Stadtkreis Pforzheim) berichtete. Es sollte nicht besser werden.

Schon vorab hatte der Deutsche Wetterdienst vor gefrierendem Regen, verbreitet Glatteis, teils hohem Unwetterpotenzial, Verkehrsbehinderungen und Schäden an der Versorgungsinfrastruktur gewarnt.

Waldgebiete vorerst unbedingt meiden

Kurz vor 11 Uhr meldete das baden-württembergische Ministerium für den ländlichen Raum ein steigendes Risiko von abbrechenden und herunterfallenden Ästen oder Bäumen durch Schnee- oder Eisbruch und appellierte, Waldgebiete vorerst unbedingt zu meiden.

Vereinzelt berichteten Verkehrsteilnehmer von Bussen oder Lastwagen, die an Steigungen steckenblieben und Schneeketten, die zum Einsatz kamen.

Einer der schwersten Unfälle ereignete sich gegen 11.30 Uhr zwischen Oberhaugstett und Neubulach. Dort kam es zu einem Frontalzusammenstoß, weil ein Autofahrer mutmaßlich zu schnell unterwegs war und auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen kam. Der Unfallverursacher wurde laut Polizei in seinem Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Auch die Frau im anderen Fahrzeug trug Verletzungen davon.

Gut zehn Mal so viele wie an "normalen" Tagen

Gegen 12.30 Uhr zeigte eine Karte des Deutschen Wetterdienstes einen von Nordosten nach Südwesten in zwei Hälften geteilten Kreis Calw. Während in der Gegend um Bad Herrenalb, Bad Wildbad, Schömberg und Enzklösterle lediglich noch eine amtliche Warnung vor leichtem Schneefall bestand, kam im restlichen Kreis Calw eine Unwetterwarnung vor Glatteis hinzu. Am Vormittag galt diese Unwetterwarnung noch für den gesamten Landkreis – und für eigentlich alle Landkreise südlich einer gedachten waagerechten Linie unterhalb von Stuttgart. Gegen 13 Uhr wanderte die Unwetterwarnung im Kreis Calw langsam Richtung Süden.

Eine Zwischenbilanz des Polizeipräsidiums Pforzheim fiel entsprechend deutlich aus. Wie ein Sprecher des Präsidiums gegen 15 Uhr auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, seien am Mittwoch bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 100 Unfälle im Zuständigkeitsbereich gemeldet worden, rund 20 davon allein im Kreis Calw – gut zehn Mal so viele wie an "normalen" Tagen, schätzte der Sprecher. Teilweise habe es Verletzte, teils Sachschaden gegeben.