2009 begann das Projekt der Fischerbacher Rathaussanierung. Nun kann es nach dem finalen Baubeschluss losgehen. Foto: Dorn

Das Fischerbacher Rathaus ist in die Jahre gekommen. Seine Sanierung wurde lange verschoben, nun ist der Weg jedoch frei. Der Gemeinderat hat einen Baubeschluss gefasst, der wohl Kosten von mehr als vier Millionen Euro nach sich zieht.

Fischerbach. Das Votum für den finalen Baubeschluss für die energetische Sanierung des Rathauses fiel in der Sitzung am Mittwoch einstimmig aus. Das Projekt wurde bereits 2009 begonnen und immer wieder zugunsten anderer wichtiger Baumaßnahmen verschoben. Mit der Aufnahme der kleinen Gemeinde in das zu dieser Zeit noch stark städtebaulich geprägte Landessanierungsprogramm bekam Fischerbach Zugang zu einer Förderung von 51 Prozent und profitierte aus diesem Topf für die Neugestaltung der Ortsmitte mit Feuerwehrhaus und Grundschule bereits. Die Folgemaßnahme "Rathaussanierung" wurde trotzdem immer weiter geschoben, wohl auch, weil sich die Kostenschätzungen von zunächst zwei Millionen Euro über drei und später vier Millionen Euro sehr dynamisch entwickelt hatten.

Verwaltung soll auf einer Ebene angesiedelt werden

Damit das Warte- nicht zum Abstellgleis mutiert, hatte Bürgermeister Thomas Schneider noch einmal alle Argumente zusammengefasst und dem Gremium vorgetragen. "Wir müssen den letzten Dampfer bekommen", sprang Klaus Schmieder (CDU) dem Gemeindeoberhaupt hierzu bei. Für die Freien Wähler sah Stefan Heizmann die Verwaltung in der Pflicht, die Gemeindegebäude zu unterhalten und zu sanieren, auch wenn das Rathaus schon ein "Päckle" darstelle. Nicht ganz unwahrscheinliche Änderungen in der Förderkulisse oder das Wegfallen von Ausnahmetatbeständen im Denkmalschutz, weiter stark steigende Baukosten und arbeitsorganisatorische Gründe im täglichen Rathausgeschäft sprächen dafür, jetzt endlich die Projektabschnitte vier bis acht in Angriff zu nehmen.

Als Planungsbüro steht man weiterhin den Stuttgarter Büro GHA (Günter Hermann Architekten) im Wort, welches als Zweitplatzierte im Architektenwettbewerb um Feuerwehr und Bauhof den Anspruch erworben hatte, die nächste große Maßnahme aus dem Landessanierungsprogramm in Fischerbach umzusetzen. GHA haben sich diesbezüglich mit dem lokalen Architekturbüro Hättich und Faber verständigt, dass diese die Umsetzung übernehmen. Mündlich sei dies "zu 98 Prozent vorbesprochen".

Nach mehreren Neuberechnungen werden die Baukosten aktuell mit 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Um Kosten einzusparen soll die Verwaltung künftig auf einer Ebene angesiedelt werden. Bürgermeisterbüro, Hauptamt und Rechnungsamt ziehen um ins Erdgeschoss, wo bisher schon das Bürgerbüro untergebracht ist. Das Trauzimmer wandert gemeinsam mit dem Sitzungssaal ins Dachgeschoss, die Räume im Obergeschoss werden frei für eine gewerbliche Nutzung mit dem finanziellen Aspekt, Mieteinnahmen zu erzielen. Im bisher wenig genutzten Kellergeschoss wird eine öffentliche Toilette eingerichtet, der Aufzug beginnt im Kellergeschoss (Zugang für Aufzug und Toilette über den Schulhof) und verbindet alle Ebenen, dazu kommen die zu erhaltende Steintreppe im Westteil und die Holztreppen im Ostteil des Gebäudes.

Als konkreten nächsten Planungsabschnitt beschloss der Gemeinderat einstimmig die Genehmigungsplanung ("Phase 4") an Günter Hermann Architekten.

Bei der Sanierung des Rathauses müssen auch Regeln des Denkmalschutzes beachtet werden. Die für die Nutzung als Klassenzimmer eigenwillig erhöhten Raumhöhen müssen erhalten bleiben und der Aufzug muss komplett im Innern des Gebäudes "versteckt" werden.