Ein Einbrecher bricht ein Fenster auf. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Mit der anstehenden Zeitumstellung wird es wieder früher dunkel – das spielt Einbrechern in die Karten. Aber man kann sich dagegen schützen. Die Polizei warnt und gibt Tipps.

Mit dem Beginn der Winterzeit und dem Umstellen der Uhren am kommenden Sonntag, 29. Oktober, werden die Nächte wieder länger. Damit beginne auch die Hochkonjunktur der Einbrecher, warnt die Polizei in einer Mitteilung.

„Diese nutzen gerade nach der Zeitumstellung die frühe Dunkelheit in den Abendstunden aus, um auf Beutezug zu gehen.“ Während die Fallzahlen des Wohnungseinbruchs im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen – wozu auch der Zollernalbkreis gehört – im Jahr 2021 mit 323 Fällen wohl auch pandemiebedingt auf den tiefsten Stand seit 1984 zurückgingen, stiegen die Fälle im Jahr 2022 wieder an.

Mehrere Bekämpfungsansätze werden verfolgt

„Mit 371 Wohnungseinbrüchen im vergangenen Jahr liegen die Fallzahlen zwar noch deutlich unter dem langjährigen Mittel der vergangenen fünf Jahre mit 487 Fällen, dennoch ist jede mit einem Einbruch verbundene Verletzung des unmittelbaren, persönlichen Lebensbereichs der Opfer ein Fall zu viel“, heißt es bei der Polizei.

Daher sieht die Polizei die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität weiterhin als einen der Schwerpunkte an. Durch lage- und brennpunktorientierte Maßnahmen werden sowohl präventive als auch repressive Bekämpfungsansätze verfolgt.

„Insbesondere durch offene Präsenz, gezielte Streifentätigkeit, Intensivierung der Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch zivile Kräfte zum Einsatz kommen, sowie Kontrollen, insbesondere an Ausfallstraßen, sollen potenzielle Täter abgeschreckt und Hinweise für die Aufklärung zurückliegender Einbrüche gewonnen werden“, heißt es weiter.

26 Einbruchsfälle im Zollernalbkreis im Jahr 2022

Dabei werden die örtlichen Kräfte der Polizeireviere, der Verkehrs- und Kriminalpolizei bei einzelnen Kontrollen durch die Polizeihundeführerstaffel und weitere Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt. Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen finden auch überregional und länderübergreifend in Kooperation mit den Polizeieinsatzkräften angrenzender Bundesländer und den Nachbarländern statt.

Im Zollernalbkreis wurden im Jahr 2022 insgesamt 26 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl erfasst. Auch in der jüngsten Vergangenheit meldete die Polizei im Kreis diverse Einbrüche. So ist ein Unbekannter kürzlich in ein Balinger Geschäft eingebrochen und hat Bargeld mitgehen lassen. In Burladingen ist ein Einbrecher in eine Schule eingestiegen und durchwühlte dort diverse Schränke und Schubladen nach Wertgegenständen.

Polizei setzt auf verstärkte Präsenz am Abend

Da ein Großteil der Wohnungseinbrüche in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt wird, setzt die Polizei ganz besonders in diesen Zeiten auf verstärkte Präsenz. In einem speziellen Arbeitsbereich „Wohnungseinbruchsdiebstahl“ bei der Kriminalpolizei führen besonders geschulte Spezialisten mit den Kriminaltechnikern Hinweise und Spuren zusammen.

Doch die Polizei allein kann Einbrüche nicht gänzlich verhindern – „hier sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge oder durch eigene Vorsichtsmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger“.

Viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und eine adäquate Sicherungstechnik verhindert werden. Für die Einbrecher ist es wichtig, dass alles möglichst schnell geht. Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, „geben die Ganoven ihr Vorhaben meist rasch auf“.

Beratung zum Thema Einbruch

Wann und Wo
Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Reutlingen bietet unter anderem in Balingen am Sonntag, 29. Oktober, Beratungen über die richtigen Sicherungsmaßnahmen an.