Felix Cramer von Clausbruch (links) nahm nach seinem Wahlerfolg in Rietheim-Weilheim viele Glückwünsche entgegen. Foto: Simon Schneider

Jürgen Roths rechter Platz ist bald leer – wen aber wünscht er sich als Nachfolger für Felix Cramer von Clausbruch her, und wie viel verdient dieser überhaupt?

Mit einem selbst für ihn überraschend deutlichen Wahlergebnis bei der Bürgermeisterwahl in Rietheim-Weilheim läutete Felix Cramer von Clausbruch auch für das Rathaus in Villingen-Schwenningen eine neue Ära ein.

Dort muss sich nun Oberbürgermeister Jürgen Roth, dessen persönlicher Referent Cramer von Clausbruch ist, nach einem neuen Mitarbeiter umsehen. Doch was muss so ein persönlicher Referent eines Oberbürgermeisters eigentlich mitbringen?

Hohe Fluktuation

Die Position des OB-Referenten dient bisweilen als Sprungbrett für eine weitere Karriere. An der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg war diese Tatsache sogar schon Inhalt für eine Bachelorarbeit unter dem Titel „Der Persönliche Referent des Oberbürgermeisters – ein attraktives Amt und Karrieresprungbrett zugleich?“ – Hannah Katharina Kurz hatte sie verfasst und dafür auch mit vielen OB-Referenten im Land gesprochen.

Dass es an genau dieser Stelle in einer Verwaltung oftmals zum Stühlerücken kommt, ist für die Autorin nicht verwunderlich – „geht man davon aus, dass die Funktion des Persönlichen Referenten als Karrieresprungbrett dienen soll und so oftmals auf junge, ehrgeizige Bewerber zugeschnitten ist“, sei die hohe Fluktuation damit zwangsläufig. Eine ihrer Schlussfolgerungen: „Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten kann ein Persönlicher Referent viele wichtige Erfahrungen sammeln und ist daher ausgezeichnet auf das Amt des Bürgermeisters vorbereitet.“

So viel Gehalt ist drin

Nun also dürfte Rietheim-Weilheim von Cramer von Clausbruchs in VS gesammelten Erfahrungen profitieren. Dort soll die Stelle des OB-Referenten zügig ausgeschrieben werden, sagt Pressesprecherin Madlen Falke auf Anfrage unserer Redaktion. Ein Gemeinderatsbeschluss sei hierfür wie bei allen im Stellenplan ausgewiesenen Stellen nicht erforderlich.

Doch wie viel verdient so ein OB-Referent in VS überhaupt? Eingestuft ist die Stelle mit der Tarifstufe EG 14 TVöD. In dieser Entgeltgruppe sind also monatlich zwischen 4542,64 und 6433,67 Euro für den künftigen Stelleninhaber drin.

Und welcher Qualifikation bedarf es an der Seite von Roth? Der Referent müsse den Oberbürgermeister in allen Angelegenheiten, insbesondere der internen Koordination bei übergeordneten Projekten der Stadt, unterstützen, so Falke. Gespickt sei so ein Arbeitstag mit der Teilnahme an vielen Besprechungen, ständigen Abstimmungen und dem Controlling von Projektverläufen, sowie der Teilnahme an Gemeinderatssitzungen und vielen mehr.

Seinen Arbeitsplatz hat der OB-Referent von Roth direkt eine Tür weiter – also im Nebenzimmer von Jürgen Roth.