Baiersbronn hat für Mountainbiker schon jetzt jede Menge zu bieten. Nun soll in Obertal ein sogenannter Flow- und Uphilltrail hinzukommen. Foto: Max Günter

In Obertal ist eine spezielle Mountainbikestrecke geplant. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat den Weg für die weitere Planung geebnet.

Baiersbronn - Mehrheitlich hat der Gemeinderat für den Abschluss eines Gestattungsvertrags für die Bereitstellung der Fläche für das Projekt gestimmt. Bürgermeister Michael Ruf erklärte, dass die Interessengemeinschaft Obertal (IGO) auf die Verwaltung zugekommen sei mit dem Vorschlag, in Obertal einen sogenannten Flow- und Uphilltrail für Mountainbiker zu schaffen. Da sich das ausgesuchte Grundstück im Gemeindebesitz befindet, sei die Zustimmung des Gemeinderats notwendig.

Wie auf der Achterbahn

In der Sitzungsvorlage ist ein Flowtrail als Strecke beschrieben, die ein flüssiges Befahren mit dem Mountainbike ermöglicht. Durch die Kurvenranderhöhungen und Wellen sei ein Durchfahren mit gleichbleibend hoher Geschwindigkeit möglich, sodass eine Art Achterbahngefühl erzeugt werde. Der Trail könne auch von ungeübten Fahrern genutzt werden.

Das Projekt wurde von der IGO geplant und soll auch für die Kinder und Jugendlichen der Gesamtgemeinde ein weiteres sportliches Angebot sein. Ruf betonte, dass die IGO den Trail betreiben und für die Kosten aufkommen werde und auch für die Verkehrssicherungspflicht verantwortlich sei. Da der Trail im Gemeindewald entstehen soll, müssten die wirtschaftlichen und personellen Rahmenbedingungen berücksichtig werden.

"Rund 1,5 Hektar Fläche werden benötigt, und auch der bauliche Eingriff auf einer 500 Meter langen Wegstrecke ist mit zwölf Tagen Maschinenarbeit nicht unerheblich", so Ruf. Die Bodenverdichtung habe die Schädigung von Bäumen zur Folge, und auch das Jagen würde auf dieser Fläche nur schwer möglich sein. Da der geplante Mountainbike-Parcours zu den Erholungseinrichtungen im Wald zähle, gelte eine gesteigerte Verkehrssicherungspflicht.

"Bisher stand die Verwaltung aus den vorgenannten Gründen dem Projekt eher ablehnend gegenüber. Aber nach der Diskussion im Ausschuss könnten wir uns vorstellen, nun durch einen Gestattungsvertrag das Projekt mit zu begleiten", so Kämmerer Jochen Veit. Die jährlichen Kosten bezifferte Ruf auf rund 6000 Euro.

Ja vom Bezirksbeirat

Die Bezirksbeiratsvorsitzende von Obertal, Maike Weiss (CDU), erklärte, dass der Bezirksbeirat sich dafür ausgesprochen habe, den Trail zu unterstützen. Fritz Kalmbach (CDU) sprach sich dafür aus, eine unbewirtschaftete Fläche zu wählen, er halte das Grundstück für unglücklich. "Das Grundstück wurde von der IGO ausgewählt, da es sich in unmittelbarer Nähe von einem Parkplatz und Toiletten befindet", erklärte Ruf. Auf eine Frage von Lutz Hermann (FDP/UBL) antwortete Ruf, dass es angedacht sei, mit der IGO einen Zehn-Jahresvertrag abzuschließen.

Ulli Schmelzle (FDP/UBL) betonte, dass der Standort ideal sei, da dort die entsprechende Infrastruktur vorhanden sei.

"Der Trail wird sich dort sehr gut einfügen. Es ist auch wichtig, den Kindern und Jugendlichen so etwas zu bieten. Es gibt viele in Obertal, die sich so einen Trail wünschen", sagte Gerhard Gaiser (SPD). Karlheinz Nestle (FWV) fragte nach der Übernahme von Kosten, beispielsweise für Versicherungen und die Instandsetzung nach Sturmschäden. "Das müssen wir alles in dem Gestattungsvertrag regeln und gemeinsam eine Lösung finden", erklärte Jochen Veit.

Applaus für Beschluss

Dass die Bevölkerung hinter dem Projekt steht, zeigte auch die große Anzahl an Zuhörern, die unter anderem auch wegen des geplanten Trails gekommen waren. Mit Applaus wurde der mehrheitlich gefasste Beschluss für den Trail am Ende der Diskussion bedacht.