Elfriede Stoll (Mitte) und ihre ehrenamtlichen Helfer halten den Laden weiter zusammen. Foto: Reimer

Unter der Leitung von Corinna Meßmer und Elfriede Stoll hat die Oberndorfer Tafel in den vergangenen Jahren ihre wohl schwerste Zeit überwunden. Nun steht die nächste große Herausforderung bevor. Die Helfer lassen sich davon nicht aus der Bahn werfen.

Erst kam Corona, dann die Flüchtlingswelle. Die Herausforderungen der vergangnen Jahre brachten das Tafel-Team oftmals an seine Grenzen. „ Das war die schwerste Zeit in der Geschichte der Oberndorfer Tafel“, sagt Diakon Thomas Brehm.

Doch die beiden Leiterinnen Elfriede Stoll und Corinna Meßmer hielten den Laden am Laufen und sorgten dafür, dass das Team weiter zusammenwuchs. Gemeinsam konnte man alle Hürden überwinden. Für Brehm war dies der größte Lichtblick in den vergangenen Jahren.

Und obwohl die die Anzahl bedürftiger Menschen immer noch hoch und die Lebensmittelspenden von Supermärkten vergleichsweise gering sind, allmählich sah das Team Licht am Ende des Tunnels. „So langsam deutete sich schon ein Normalbetrieb an“, sagt Brehm.

Großes Bedauern

Doch dann kam der Schock. Corinna Meßmer verlässt den Tafelladen. „Die Nachricht traf mich uns ein Schlag“, sagt Stoll. Im Team herrscht großes Bedauern, aber zugleich auch Dankbarkeit. Meßmer wollte wieder in ihrem erlernten Beruf tätig sein. Sie hat eine Stelle als Arzthelferin gefunden. „Sonst wäre sie bei uns geblieben“, ist sich Brehm sicher.

Meßmer kam Ende 2019 zur Oberndorfer Tafel. Kurz danach brach die Pandemie aus. Einen Normalbetrieb hatte sie nie miterlebt. „Aber das hat ihr nichts ausgemacht“, sagt Brehm voller Wertschätzung. Meßmer habe in Zusammenarbeit mit Stoll und dem Team flexibel auf jede neue Situation reagiert.

Das Tafel-Team habe für ihren beruflichen Schritt vollstes Verständnis. Bei den Vorbereitungen für den Verkaufstag legten alle eine Pause ein, um sich von Meßmer zu verabschieden. Sie wünschen ihr für ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute.

Soziale Ader nötig

Thomas Brehm bedankte sich im Namen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Oberdorf, die Träger der Tafel sind, für ihren Dienst, der wesentlich dazu beigetragen hatte, die vergangenen Jahre zu meistern.

Nun gilt es eine Nachfolge zu finden. Bevor Meßmer die Stelle angetreten hatte, verbrachte die Tafel ein dreiviertel Jahr mit der Suche nach jemanden, der den Posten übernehmen kann, so Brehm. Gespannt blicke man nun auf diese neue Herausforderung. Als Tafelleiter brauche man eine soziale Ader und müsse sich mit den Kunden verstehen, so der Diakon.

Team packt mit an

Elfriede Stoll leitet die Tafel nun alleine – mit tatkräftiger Unterstützung der Verantwortlichen und allen voran der ehrenamtlichen Helfer. „Ohne mein Team wäre die Oberndorfer Tafel undenkbar“, sagt Stoll. Sie stecke ihr Herzblut in den Laden. Auch wenn es oft anstrengend sei, mache sie ihre Arbeit gerne.

Elfriede Stoll ist 79 Jahre alt. Auf absehbare Zeit werde auch sie aus Altersgründen kürzer treten, so Brehm. Die Leitung soll aber weiterhin von zwei 50-Prozent-Stellen übernommen werden. Die Tafel wolle sich mittelfristig an der Spitze neu aufstellen, damit man sich auch künftigen Herausforderungen stellen kann, so Brehm.

Weitere Infos: www.tafel-oberndorf.de