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Seit zehn Jahren ist die Vermarktung der Gewerbebrache Wolf ein zentrales Thema der Ortsentwicklung von Egenhausen

Der Gemeinderat Egenhausen hat ein 20,5 Hektar großes Gebiet abgegrenzt, das ins Landessanierungsprogramm aufgenommen werden soll.

Egenhausen. Vermarktung der Gewerbebrache Wolf, Beseitigung von Leerständen in der Winter- und Sommerstraße, Abbruch alter Gebäude in der südlichen Hauptstraße, neues Wohn- und Geschäftshaus in der Ortsmitte: Der Gemeinderat hat beim Ortsentwicklungskonzept Egenhausen der Abgrenzung eines vorrangigen Bereichs von 20,5 Hektar zugestimmt, der ins Landessanierungsprogramm aufgenommen werden soll.

Das Verfahren zur Sanierung des Ortskerns hat der Gemeinderat in der Sitzung am 17. Januar 2017 auf den Weg gebracht. In der Bürgerwerkstatt am 26. April und in der Gemeinderatssitzung am 23. Mai wurden konkrete und wünschenswerte Vorstellungen erarbeitet – unter anderem mit dem Ziel, "vorhandene Flächen und Gebäude wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen". Aktiv steuern und lenken könne man das nach Ansicht von Bürgermeister Sven Holder besonders dann, "wenn die Gemeinde Eigentümer ist".

Im Ort gibt es kein Gasthaus mehr

Mit der Vermarktung der Gewerbebrache Wolf beschäftigt sich die Kommune seit zehn Jahren. Inzwischen wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Durch eine Wohnnutzung kann sich der langjährig ortsansässige Schlossereibetrieb in der Spielberger Straße 6 nicht ausdehnen. Holder: "Hier gilt es, kurzfristig eine Lösung herbeizuführen".

In der Winter- und Sommerstraße stehen immer mehr Gebäude leer. Der Gemeinde schwebt vor, durch spezielle Fördermaßnahmen Abhilfe zu schaffen. Infrage käme auch eine Nachverdichtung auf mehreren Grundstücken. Angrenzend ans Rathaus hat die Kommune Gebäude erworben. Angestrebt wird ein neues Wohn- und Geschäftshaus in der Ortsmitte. Handlungsbedarf besteht für den Gemeinderat auch in der südlichen Hauptstraße. Einige Immobilien (Hausnummer 38, 40 und 42) sollten nach Auffassung des Planers abgebrochen und einer neuen, städtebaulichen Nutzung zugeführt werden. Seit das "Lamm" geschlossen hat, gibt es im Ort kein Gasthaus mehr. Holder: "Es wäre schön, wenn sich wieder ein Gastronomiebetrieb ansiedeln würde". Insgesamt wurde vom Planer, dem Büro Künster in Reutlingen, ein Sanierungsgebiet von 20,5 Hektar festgelegt. Mit dieser Vorgabe will die Gemeinde beim Regierungspräsidium Karlsruhe bis 30. Oktober 2017 einen Antrag um Aufnahme ins Landessanierungsprogramm stellen.