Vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Edathy-Affäre hat die Aussage des Anwalts von Sebastian Edathy Thomas Oppermann belastet. Foto: dpa

Der Anwalt von Sebastian Edathy hat vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt, SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann habe mehrere Leute in die Kinderpornografie-Ermittlungen gegen seinen Mandanten eingeweiht.

Berlin - Der Anwalt Sebastian Edathys hat Aussagen seines Mandaten bestätigt und damit SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann in Misskredit gebracht. Edathy habe nach und nach erfahren, dass Oppermann mehrere Leute in die Kinderpornografie-Ermittlungen gegen den damaligen SPD-Abgeordneten eingeweiht habe, sagte Christian Noll am Donnerstag im Edathy-Ausschuss des Bundestags. So habe Oppermann auch seinen Büroleiter informiert.

Edathy habe daher die Befürchtung gehabt, dass sich die Information nun noch weiter verbreite. „Es wussten schon wahnsinnig viele Leute Bescheid“, berichtete der Anwalt. Edathy habe zu ihm gesagt, wem Oppermann es eigentlich nicht erzählt habe, „vielleicht auch seiner Putzfrau“. Der von seiner Schweigepflicht entbundene Anwalt stützte damit Aussagen Edathys vom vergangenen Dezember.

Die SPD-Spitze wird dem Edathy-Ausschuss des Bundestags nach Angaben der Grünen-Obfrau Irene Mihalic ihre Kommunikationsdaten von und über Sebastian Edathy in schriftlicher Form aushändigen. Es reiche aus, dies in Papierform und einem eng umrissenen Rahmen zu tun. „Es wird nicht erwartet, dass Handys ausgelesen werden.“