Dirk Spaniel sprach beim AfD-Stammtisch in Ebhausen-Rotfelden. Foto: Schöttle Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: AfD-Bundestagsabgeordneter referiert in Rotfelden über "Elektromobilität und ihre Folgen"

Ebhausen-Rotfelden. Das Interesse an der jüngsten Veranstaltung der AfD zum Thema "Elektromobilität und ihre Folgen" war groß. Die Türen zum Veranstaltungsraum des Sportheims Rotfelden mussten offenbleiben, damit alle Zuhörer Platz fanden.

Der Referent des Abends, der Bundestagsabgeordnete Dirk Spaniel ist der Verkehrsexperte der AfD. Er bemängelte eine "destruktive, rein ideologisch geprägte Verkehrspolitik", die im Ergebnis nur eines im Sinn habe: Die Bekämpfung des Individualverkehrs mit allen Mitteln.

Der Versuch der Städte, den Individualverkehr einzudämmen, ist auch aus der Sicht der AfD verständlich. Dann müsse aber entweder die Zugänglichkeit zu Arbeitsplätzen über den ÖPNV oder über bessere, flüssigere Straßenanbindungen so optimiert werden, dass eine umweltfreundliche Erreichung der Arbeitsstätten möglich sei. Die andere Möglichkeit wäre, die Arbeitsplätze bei den Menschen zu lassen.

Fahrverbote sind nach Meinung Spaniels erst der Anfang. Die aktuelle Gesetzgebung sei erst der Vorbote für Einschränkungen, "die uns mit Hilfe des Klimawahns eingehämmert werden sollen". Schon nächstes Jahr würden bei neuen Diesel-Fahrzeugen Strafzahlungen der Hersteller fällig, wenn der Verbrauch von 3,5 Litern auf 100 Kilometern überschritten werde.

Spaniel ist überzeugt: Diese Strafzahlungen für Diesel werden in Kürze auch auf benzingetriebene Fahrzeuge ausgedehnt werden. Die Pläne dazu seien bereits fertig. Mit der Einführung der "in Vorbereitung befindlichen" CO²-Steuer werde die schon jetzt zweithöchste Steuerlast der Deutschen nochmals steigen.

Der Referent prophezeite: "Die Kosten für Anschaffung eines Neufahrzeuges erhöhen sich durch die gesetzgeberischen Maßnahmen schon in allernächster Zeit um 20 bis 25 Prozent." Aber nicht nur die Fahrt zur Arbeit sondern auch das Heizen und Wohnen werde für viele Bürger unbezahlbar werden.

"Die E-Mobilität mag in Städten funktionieren, auf dem flachen Land nicht"

Für die Autoindustrie, so Spaniel weiter, bedeuten die neuen Regeln, dass Autos oberhalb der Golf-Klasse in Deutschland nicht mehr rentabel produziert werden könnten.

Spaniel ist überzeugt – diese Maßnahmen der Regierung sollen die Verkehrswende mit Gewalt erzwingen. Nach der "verkorksten, über 100 Milliarden Euro teuren Energiewende, will die selbsternannte Klimakanzlerin nun gleich die ganze Welt retten, obwohl Deutschland nur für rund zwei Proznet der weltweiten Energieverbräuche verantwortlich ist", kritisierte der AfD-Mann.

Ob die E-Mobilität, deren Ressourcengewinnung für die Batterien bereits jetzt ganze Landstriche in China, Südamerika und insbesondere in Chile verwüstet habe, die Lösung der Probleme sei, bestreitet die AfD. Spaniel erläuterte: "Die E-Mobilität mag in Städten funktionieren, auf dem flachen Land nicht." Er gab sich zutiefst davon überzeugt, dass sich Elektroautos zu einem elitären Fortbewegungsmittel für besser Betuchte entwickeln würden.

Die AfD setzte auf einen Mix aus technischen Lösungen: die Beibehaltung und Weiterentwicklung des Dieselmotors als derzeit sparsamste und sicherste Antriebsmethode; die Reduzierung der CO²-Immissionen durch synthetische Kraftstoffe, die bereits jetzt technisch verfügbar seien und durch intelligente Vernetzung der Verkehrsträger eine bezahlbare, flächendeckende Mobilität mit hoher Verfügbarkeit. Weiter sprach sich Spaniel für eine konsequente Weiterentwicklung von Brennstoffzellen- und Wasserstoffantrieben aus.

Spaniels Resümee: Mit diesen Maßnahmen werde Deutschland ein Hochtechnologieland bleiben, die Arbeitsplätze blieben erhalten, der Umwelt werde nachhaltig und nicht nur durch Steuererhöhungen geholfen.