Dijana Ciglar, die neue Ortsjugendpflegerin in Ebhausen, ist nicht nur für den Jugendraum zuständig, sondern wird auch in der Lindenrain-Schule eingesetzt. Foto: Rousek Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Neue Ortsjugendpflegerin in Ebhausen / Waldhaus-Jugendhilfe übernimmt Trägerschaft

Dijana Ciglar steht im Jugendraum "Bunker" in Ebhausen und zeigt stolz ihr Reich. Seit Anfang des Monats ist sie die neue Ortsjugendpflegerin in der Gemeinde. Der Jugendraum hat sich seither schon ziemlich verändert. "Ich habe ein bisschen umgeräumt", lächelt Ciglar. Und sie hat noch viel mehr vor.

Ebhausen. Als Ortsjugendpflegerin ist die 23-Jährige nämlich nicht nur für den Jugendraum zuständig, sondern arbeitet auch zu 50 Prozent an der Lindenrain-Schule als Sozialarbeiterin. Dort leitet sie zum Beispiel das Internetcafé oder Klassentrainings, bei denen es gilt, den Klassenverbund zu stärken. "Die Gemeinschaft", sagt Ciglar, "ist an einer Schule sehr wichtig". Bisher allerdings lasse das Miteinander zu wünschen übrig. "Die Schule ist keine Einheit. Es gibt viele kleine Gruppen, aber keine große Gemeinschaft", findet sie. Sogar den Schülern selbst falle das auf. Mit der neuen Ortsjugendpflegerin soll das in Zukunft anders werden.

Dijana Ciglar tritt in die Fußstapfen von Kristina Weitbrecht, die zuvor jahrelang für die Jugend im Ort tätig war. Neu ist allerdings, dass die Stelle nun von der Waldhaus-Jugendhilfe getragen wird, anstelle von der Gemeinde. "Dadurch können wir auf mehr Fachwissen und ein größeres Netzwerk zurückgreifen", sagt Hauptamtsleiterin Kathrin Holder. "Wir haben jetzt einen kompetenten Partner an unserer Seite." Zudem könne man so enger mit Jugendarbeitern in anderen Städten und Gemeinden zusammenarbeiten, die unter der Trägerschaft des Waldhauses stehen. Jettingen, Mötzingen oder Bondorf zum Beispiel, zählt Michael Groh, Bereichsleiter für kommunale Jugendarbeit im Waldhaus, auf.

Er ist sehr zufrieden mit der Bilanz von Ciglar in ihren ersten Wochen. Der Jugendraum war seit Februar geschlossen und hat unter ihrer Leitung das erste Mal wieder seine Pforten geöffnet. Gleich kamen etwa 20 Jugendliche in die Freizeiteinrichtung, in der sie zusammen Spiele spielen, reden oder auch einfach nur abhängen können. "Das ist ungewöhnlich, dass es nach so einer langen Zeit gleich wieder gut angenommen wird", freut sich Groh. "Das ist ein sehr guter Start."

Nun ist es an Ciglar, diesen Erfolg weiter auszubauen. Die junge Frau hat schon große Pläne: Sie möchte mit Vereinen aus der Umgebung zusammenarbeiten, um den Besuchern des "Bunkers" ein größeres Freizeitangebot zu bieten. Und vielleicht wird sogar bald eine Jugendleiterausbildung für die Ebhausener Jugendlichen angeboten. "Aber erst muss ich im Jugendtreff wieder alles zum Laufen bringen", lächelt sie.

Für die 23-Jährige aus Meßstetten ist die Stelle als Ortsjugendpflegerin in Ebhausen ihre erste. Dass sie einmal in einem sozialen Beruf arbeiten möchte, war für Ciglar aber schon früh klar. Schon während der Schulzeit arbeitete sie als Turn-Trainerin gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen. Nach dem Abitur machte sie dann ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Lebenshilfe Zollernalb, anschließend studierte sie bei der Lebenshilfe Villingen-Schwenningen den dualen Studiengang Sozialwirtschaft. Für ihren neuen Job zog sie nach Horb.

Die Jugendlichen reagierten sofort sehr positiv auf "die Neue". "Sie sind gleich auf mich zugekommen", schwärmt Ciglar. Auch wenn sie anfangs Bedenken hatte, sich durchsetzen zu können. Am meisten freue sich die junge Frau auf die Veranstaltungen im Jugendtreff. So ist zum Beispiel eine Halloween-Party mit den Jugendlichen geplant. "Und ich freue mich darauf, etwas verändern zu können."