Ein Spektakel erlebten die Zuschauer beim 6. Württembergischen Böllerschützentreffen. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Treffen von 37 Vereinen in Ebershardt / 20-jähriges Bestehen der Böllerkameradschaft Ebershardt

Ein lautes Dröhnen hallt über Ebershardt, tief, durchdringend. Dann noch eines und noch eines. Das geschulte Ohr erkennt: Es handelt sich nicht um zufällige Abfolgen, sondern um gezielte Durchgänge der Böllerschützen.

Ebhausen-Ebershardt. Zum sechsten Württembergischen Böllerschützentreffen waren 37 Vereine mit 177 Böllerschützen auf Einladung der Schützengilde nach Ebershardt gereist. Auf dem Vogelherd hoch über der Ortschaft, auf einer weitläufigen Wiese, bezogen die Schützen Stellung.

"Laden", rief Schussmeister Dominik Frey über die Lautsprecher aus. Folgsam füllten die Schützen daraufhin das Pulver in ihre Böller und Kanonen. "Gemeinsames Verdämmen" folgte als zweites. Dabei wird beispielsweise ein Korken oder Papier zum Verdichten auf das Pulver geschoben. Als nächstes folgt "Zündhütchen setzen", dann "Hahn spannen".

An dieser Stelle hielten sich die meisten der zahlreichen Zuschauer langsam die Ohren zu. Denn gleich würde es mächtig laut werden, gefolgt von beeindruckend großen Rauchwolken. Auf das Kommando "Feuer" zündeten die Schützen ihre Böller und es knallte – mächtig, laut, tief und oft.

Auch das Wetter hätte nicht besser sein können

Sechs Durchgänge schossen die Teilnehmer. Jeder Durchgang entspricht einer anderen Schussfolge. Verschiedene Reihenfeuer gehörten hier ebenso dazu wie Salutböllern in unterschiedlichen Variationen.

Die Böllerschützen kamen aus ganz Württemberg, zwei auch aus Bayern. Den weitesten Anreiseweg legte Werner Förster mit 230 Kilometern zurück, wofür es ein Geschenk gab. Über ein Präsent durften sich auch diejenigen Gruppen freuen, die die meisten Schützen mitgebracht hatten. Das waren gleich drei mit jeweils neun Teilnehmern: der Schützenverein Waldenbuch, der Schützenverein Gruol und die Rotsteinböllerschützen.

Begonnen hatte der Tag mit einem Festgottesdienst in der Luftgewehrhalle, umrahmt durch den Posaunenchor. Danach konnten sich die Böllerschützen anmelden, ehe es zur Absprache vor dem großen Knallen und schließlich zur Aufstellung ging. Ringsherum um das Programm war gemütliches Beisammensein geboten.

Für Otto Frey, erster Vorsitzender der Schützengilde Ebershardt, lief "alles top, alles einwandfrei". Auch das Wetter hätte nicht besser sein können. Die Schützen jedenfalls waren sichtlich mit Freude bei der Sache und die Zuschauer genossen das doch eher ungewöhnliche Spektakel.

Anlass für die Ausrichtung des sechsten Württembergischen Böllerschützentreffens durch die Schützengilde war das 20-jährige Bestehen der Böllerkameradschaft Ebershardt. "46 Jahre nach der Gründung der Schützengilde Ebershardt fanden 1999 einige Schützenkameraden Freude, altes Brauchtum neu zu entdecken", erinnerte Otto Frey. Noch im selben Jahr sei die Böllerkameradschaft gegründet worden. Kontinuierlich wuchs die Zahl der Böllerschützen auf mittlerweile über 20 an.