Umnutzung: Antrag bereitet Gemeinderäten Bauchschmerzen

Dunningen. Vertagen und noch mal prüfen: Vorerst keine Entscheidung traf der Dunninger Gemeinderat zu einer beantragten Umnutzung von Büroräumen zu Wohnungen auf einem Firmengelände am Seedorfer Brestenberg. Diese Wohnungen sollen Mitarbeiter der Firma bewohnen.

Die beantragende Firma ist den Gemeinderäten durchaus bekannt. Sie hat ihren Firmensitz bereits an anderer Stelle in Seedorf. Am alten Standort des Unternehmen, dessen Zweck der Transport von Schüttgut und die Ausführung von Abbrucharbeiten ist, war die Firma durch Unregelmäßigkeiten aufgefallen. So sollen dort beispielsweise Abfälle verbrannt worden sein. Auch blockierten Laster die öffentlichen Straßen rund ums Betriebsgelände. Mehrere Anwohner machten Befürchtungen geltend, dass genau dies am neuen Standort auch passieren könnte. Eine Betriebsverlagerung ist allerdings noch nicht beantragt. Die meisten Gemeinderäte teilen allerdings die Befürchtungen der Angrenzer und machten dies auch in der Sitzung am Montag deutlich.

Indes, das betonte Hauptamtsleiter Frank Fahrner in seinem Sachvortrag, in seinen Augen seien die Einwendungen der Nachbarn für die beantragte Nutzung "nicht entscheidungsrelevant". Der Antrag müsse rein nach baurechtlichen Kriterien beurteilt werden. Er müsste deshalb genehmigt werden, weil im Baurecht nichts dagegen spreche. Rainer Pfaller geht sogar von einem Rechtsanspruch des Antragstellers aus.

Damit war für die Gemeinderäte die Sache dennoch noch nicht gelaufen. Unter anderem Helmut Faller brachte die mögliche Belastung des Bodens der ehemaligen Firma Eico ins Spiel, die für die Bewohner möglicherweise gesundheitsgefährdend sein könnte. Einen Ausweg sah man darin, die Bedenken der Angrenzer an das Bauamt zur Prüfung weiterzuleiten und die Entscheidung über den Bauantrag zu vertagen. Bürgermeister Peter Schumacher machte jedoch geltend, dass damit nicht gewonnen sei. Die rechtliche Lage ändere sich dadurch nicht. Die Gemeinderäte vertagten dennoch, bis eine Stellungnahme der Unteren Baurechtsbehörde (Kreisbauamt) zu den Einwendungen der Angrenzer sowie eine fachbehördliche Stellungnahme zu einer möglichen Gesundheitsgefährdung der zukünftigen Bewohner des Gebäudes vorliegt. Alle Gemeinderäte stimmten für diese Vorgehensweise, lediglich Bürgermeister Peter Schumacher stimmte dagegen, Frank Maier enthielt sich.