Insgesamt 80 Feuerwehrleute kämpften am frühen Morgen des 17. Oktobers gegen die Flammen, als der Dachstuhl der Traditionsgaststätte "Wehle" lichterloh brannte. Foto: Feuerwehr

Staatsanwaltschaft bestätigt Vermutung. Ermittlungen der Kripo dauern an. Privatpersonen setzen 10.000 Euro Belohnung aus.

Dunningen - Jetzt ist es offiziell. Was viele vermeintlich wussten oder zumindest vermuteten, wurde gestern von der Staatsanwaltschaft auf unsere Anfrage offiziell bestätigt: Der Brand in der Wehle-Braustube in Dunningen Mitte Oktober war Brandstiftung. Pressestaatsanwalt Frank Grundke betonte zudem im Gespräch mit unserer Zeitung, dass nach den kriminaltechnischen Untersuchungen davon auszugehen sei, dass der Brand auf eine Straftat zurückgeht. Dennoch dauerten die polizeilichen Ermittlungen weiter an. Ob es allerdings gelinge, die Brandstiftung einer bestimmten Person zuzuordnen, werden die weiteren Nachforschungen der Kriminalpolizei ergeben. Zudem wurde von Privatpersonen eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung des Täters führen.

Die Feuerwehr war an jenem 17. Oktober des vergangenen Jahres gegen 4.30 Uhr alarmiert worden. Der Dachstuhl der Traditionsgaststätte stand beim Eintreffen der Wehr bereits in Vollbrand. Rund 60 Mann der Dunninger Wehr und der Einsatzabteilungen aus Lackendorf und Seedorf kämpften mit Unterstützung von rund 20 Mann mit Drehleiter und Arbeitsbühne aus Rottweil und Schramberg gegen die Flammen. Es gelang den Feuerwehren nicht nur den Brand zu löschen, sondern auch, durch Riegelstellungen die umliegenden Gebäude im dicht bebauten Ortskern zu schützen. Dennoch entstand bei dem Brand ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro.

Schon bald war im Dorf von Brandstiftung die Rede. Indes, Polizei und Staatsanwaltschaft wollten dies aus ermittlungstaktischen Gründen offiziell weder dementieren noch bestätigen. Gestern schließlich doch die Bestätigung.

Der Brand war allerdings bereits der zweite Anschlag auf die Braustube. Schon im August hatte ein bislang unbekannter Täter versucht, das Erdgeschoss in Brand zu setzen. Der eingesetzte Brandbeschleuniger erlosch jedoch. Ähnlich lag der Fall beim Brand im Oktober. Bei den Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei wurde unter anderem ein Brandsachverständiger hinzugezogen und ein Brandmittelspürhund eingesetzt.

Ebenfalls gestern gab sich der Besitzer des Gebäudes, Ali Korkmaz, gegenüber unserer Zeitung optimistisch, was die Zukunft betrifft. Er habe vor, das Gebäude wieder so aufzubauen, wie es vor dem Brand gewesen sei und bereits eine Baufirma beauftragt. Wenn sich das Wetter weiter so halte wie bisher, könne schon in einem Monat mit dem Wiederaufbau begonnen werden. "Sonst fangen wir im zeitigen Frühling an", versprach Korkmaz.

Er werde kämpfen, sagte Korkmaz, und das "Wehle" wieder zu dem machen, was es vor dem Brand war. Dabei denkt er auch an den Dartclub, der durch den Brand sein Domizil verloren hat. Wenn die Bauarbeiten geschafft seien, versicherte Korkmaz, werde der Club wieder seinen alten Raum beziehen können.

Gesucht werden weiterhin Zeugen, die zum Zeitpunkt der beiden Brandstiftungen verdächtige Fahrzeuge oder Personen wahrgenommen haben. Hinweise nimmt die Kriminalpolizeidirektion Rottweil unter Telefon 0741/47 70 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.