Silvia Helmstädter, Leiterin des Flurneuordnungsamtes (von links), erläutert zusammen mit Bauleiter Thomas Arnold den beiden Ausschussmitgliedern Inge Erath und Paola Notheis den schlechten Zustand der "alten" Karl-Otto-Brücke. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Technikausschuss: Nur noch Kleinigkeiten an der Karl-Otto-Brücke zu machen / Flurbereinigung im Zeitplan

Bachmuschel und Flusskrebs sind nicht gefährdet, die Fledermäuse bekamen zwei Eigentumswohnungen, die die Bauherren spendierten. Was sich nach einem Naturschutzbericht anhört, sind nichts weiter als die üblichen Begleitumstände eines Brückenbaus über die Eschach.

Dunningen. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Dunninger Gemeinderates war am Mittwoch wieder an der frischen, wenn auch etwas kühlen, Luft. Im Nieselregen nahmen die Räte verschiedene Bauprojekte in Augenschein, die das Jahr 2019 in Dunningen bestimmen werden. Die Karl-Otto-Brücke in der Verlängerung der Dunninger Schubertstraße war das erste Ziel der Rundfahrt.

Inzwischen fehlen dem Bauwerk nur noch Kleinigkeiten wie beispielsweise die Beschichtung der Schrammborde. Befahrbar ist sie bereits. Die Bauabnahme war im November. Die Restarbeiten werden erledigt, wenn es "dauerhaft warm" ist, so Bauleiter Thomas Arnold vom Verband der Teilnehmergemeinschaften.

Wer seine "Amtsbezeichnung" hört, weiß, dass der Neubau der Brücke im Zusammenhang mit der seit einiger Zeit laufenden Flurbereinigung in Dunningen steht. In der Tat, die "alte" Karl-Otto-Brücke existiert nicht mehr. Angesichts der Ausmaße der in der heutigen Landwirtschaft gebräuchlichen Maschinen und Traktoren war sie zu schmal und die Tragkraft von heutzutage geradezu mickrigen acht Tonnen reichte längst nicht mehr aus. Also musste eine neue Brücke her – größer, breiter und stärker musste sie sein. Derzeit gelten 40 Tonnen Tragkraft als Standard. Die alte Brücke zu ertüchtigen wäre nicht günstiger geworden als der Neubau, der jetzt alle Ansprüche erfüllt.

Beim Bau sei Vieles zu beachten gewesen, so die Leiterin des Flurneuordnungsamts, Silvia Helmstädter. So musste sichergestellt werden, dass Flora und Fauna nicht gefährdet sind. Deshalb wurde die Baustelle neben den Fluss verlegt und die Brücke aus Fertigteilen zusammengefügt. Auch Fledermäuse wurden festgestellt. Deshalb musste die Brücke im Winter abgedichtet werden, damit die Tierchen dort nicht Winterschlaf halten. An der Brücke selbst seien übrigens auch zwei Fledermaus-Kästen angebracht worden, erläuterte Helmstädter.

Punktlandung trotz steigender Preise

Wie sie mit Genugtuung feststellte, habe die Baufirma die Angebotssumme von rund 330 000 Euro eingehalten. Angesichts allgemein steigender "Brücken-Preise" eine erfreuliche Nachricht. Die Rechnung geht an die Teilnehmergemeinschaft des Flurneuordnungsverfahrens. Allerdings wird die Baumaßnahme vom Land mit rund 80 Prozent bezuschusst, so dass für die Gemeinschaft "lediglich" 70 000 Euro bleiben. Im Gegenzug wird die Gemeinde Dunningen die Kosten für die Sanierung der Weidle-Brücke in der "Stampfe" tragen.

Auf Nachfrage von Bürgermeister Peter Schumacher bestätigte die Leiterin des Flurneuordnungsamtes, dass sich das Verfahren in einer entscheidenden Phase befindet. Fast abgehandelt sind die sogenannten Wunschtermine, bei denen die beteiligten Landwirte ihre Wünsche bezüglich einer Flächenzuteilung im Rahmen des Verfahrens vorbringen konnten. Ziel ist es, weit verstreut liegende Flächen zu konzentrieren, um ihre Bewirtschaftung zu erleichtern.

Nach einem komplizierten Schlüssel werden die Flächen bewertet, Tauschverfahren geplant und Entschädigungen berechnet. Helmstädter gab sich optimistisch, die Wunschtermine bald abgearbeitet zu haben, um einen Zuteilungsentwurf zu erstellen. Wenn nichts dazwischen komme, könne man im Herbst nächsten Jahres an die Zuteilung gehen, hofft sie.

Das sollte Bürgermeister Schumacher freuen, denn: "Auch die Gemeinde braucht Klarheit." Die Festlegung von Wohnbau- und Ausgleichsflächen, aber auch die Planung zur Erddeponie hingen mit dem Ergebnis der Flurbereinigung zusammen. Helmstädter und Schumacher betonten die gute Zusammenarbeit von Amt, Gemeinde und Telnehmergemeinschaft. Die Kommunikation sei gut und einiges habe über den "kurzen Weg" unbürokratisch geregelt werden können.