Zwei Museumsleiter und eine "Unbekannte Dame": Der vormalige Museumsleiter Julius Wilbs (rechts) übergibt Ohnmachts Werk an Oswald Kammerer, einen der aktuellen Museumsleiter. Dies war einer der Höhepunkte des abgelaufenen Jahres.  Archiv-Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimat- und Kulturverein: Größter Wunsch: mehr Platz fürs Museum / Dorfchronik vor einer Neuauflage?

Quo vadis Heimat- und Kulturverein? Diese Frage stellte sich in der Hauptversammlung am Dienstagabend im "Mäx" gleich mehrfach. Aber der Verein kann auch zufrieden auf das abgelaufene Jahr blicken.

Dunningen. Die Vorsitzende Monika Viereck begrüßte eine mehr oder weniger überschaubare Schar, darunter den "jahrelangen Motor" des Vereins, Ehrenbürger Julius Wilbs, und Helmut Faller, der als Stellvertreter von Amtsverweser Peter Schumacher gekommen war.

Die größte Aktion des Vereins im abgelaufenen Jahr sei sicher die Schaufenster-Ausstellung im Zusammenhang mit dem Jubiläum der Holzäpfelzunft gewesen, so die Vorsitzende. Sie habe mit Dunningern gesprochen, die seit vielen Jahren mal wieder einen Schaufenster-Bummel in Dunningen unternommen hätten. Das geplante Kinderferienprogramm habe mangels Beteiligung abgesagt werden müssen. Die Mitgliederzahl des Vereins sei leicht gesunken.

Schriftführerin Evelyn Ginter ging näher auf die Einzelheiten und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres ein. Einer der Höhepunkte sei die Übergabe der kleinen Büste einer unbekannten Frau aus dem Werk Landolin Ohnmachts an das Museum gewesen. Auch sei es gelungen, Nachfolger für Museumsleiter Julius Wilbs zu finden. Ein "Dreigestirn" aus Oswald Kammerer, Monika Viereck und Ursula Graf teilt sich diese anspruchsvolle Aufgabe. Zudem sei der Heimatpreis des Vereins an das Ehepaar Amanda und Herbert Hils verliehen worden.

Ursula Graf übernahm den Bericht des Museumsleiters. Das Museum finde reges Interesse. Rund 800 Besucher seien gezählt worden. Die Apfel-Ausstellung mit der Malgruppe von Petra Lunde im Vorfeld des Narrenjubiläums habe viele angezogen. Auch das Abstauben im Adlerbrunnen werde immer beliebter. Graf: "Das gehört inzwischen ins Dunninger Veranstaltungsprogramm." Auch sie erwähnte die Übergabe der Ohnmacht-Büste als Höhepunkt des Jahres.

Indes, der Platz im Museum werde knapp und knapper. Eine Maske, die die Ehrenmitglieder der Zunft dem Museum übergeben hätten, habe man nur noch "mit Mühe in die Narrenecke bekommen".

Recht erfolgreich sei auch Oswald Kammerers Idee gelaufen, eine Kalender zu drucken und zu verkaufen. Vielleicht werde man die Idee noch einmal aufgreifen, ergänzte Monika Viereck.

Ausstrahlung über die Gemeindegrenzen

Kassierer Tobias Mauch konnte von einem ordentlichen Plus in der Kasse berichten. Allerdings seien noch nicht alle Ausgaben rund um die Schaufenster-Ausstellung vollständig abgerechnet. Die Kassenprüfer Andreas Mauch und Alfred Grigas hatten nichts zu beanstanden.

Bürgermeister-Stellvertreter Helmut Faller beantragte die Entlastung des Vorstands, die einstimmig gewährt wurde. Er richtete die Grüße von Amtsverweser Peter Schumacher und dem Gemeinderat aus. er bestätigte, dass der Heimat- und Kulturverein mit seinen Aktivitäten über die Gemeindegrenzen hinaus strahle. Er habe die Sorgen zum Platzbedarf des Museums wohl gehört und werde diese Wünsche gern überbringen. Allerdings sehe er angesichts der anstehenden großen Investitionen kaum Chancen auf eine baldige Umsetzung.

Bei den Wahlen wurden die stellvertretende Vorsitzende Ursula Graf, Schriftführerin Evelyn Ginter und die Kassenprüfer Andreas Mauch und Alfred Grigas in ihren Ämtern bestätigt.

Angedacht ist, im Laufe des Jahres eine Fahrt zu den Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs bei Verdun zu unternehmen. Eher wenig Chancen räumte Monika Viereck einem Gastspiel des Kabarettisten Fidelius Waldvogel in Dunningen ein. Der Termin läge in der ersten Ferienwoche und es brauche mindestens 300 Zuschauer, um nicht finanziell ins Minus zu geraten. Für Diskussionen sorgte das Vorhaben, die Dorfchronik aus den 1920er-Jahren teilweise zu überarbeiten und in "abgespeckter" Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.